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5. Oktober 2017
Redaktion

Branding: Lederbearbeitung mit dem Laser

Das Branding ist eine der einfachsten und schnellsten Möglichkeiten, um Leder Struktur, ­Individualität und Charme zu verleihen. Mit einem Laser können Muster, Fotos, Sprüche, ­Namen oder Logos eingebrannt und damit ganz individuelle Stücke geschaffen werden. Von Anastasia Anastasiadou


Leder,
Foto: Thanner GmbH

Mittlerweile gibt es viele Firmen, die das Laserbranding anbieten. Das Ergebnis gleicht dem von punziertem Leder. Der Preis dafür liegt je nach Größe zwischen fünf Euro für kleine und 100 Euro für aufwändigere Formate.

Eine Lasermaschine kostet zwischen 10000 und 30000 Euro aufwärts. Der Preis ist beispielsweise abhängig von der Feinheit des Laserbildes, aber auch von den Materialien, die die Maschine bearbeiten kann. In unserem Handwerk reicht zumeist die günstigere Variante aus. Es kommt äußerst selten vor, dass Metall graviert und dafür eine Profimaschine benötigt wird.

Im Übrigen funktioniert das Lederbranding auch mit Hitzestäben. Dafür sollte man allerdings eine ruhige Hand und eine künstlerische Ader haben. Ist der Druck, den man mit der eigenen Hand ausübt, zu hoch, verbrennt das Leder unweigerlich.

Wenn man das Leder an den jeweiligen Anbieter verschickt, erfolgt die weitere Bearbeitung computergesteuert. Je höher die Auflösung, desto feiner das Bild. Fotos sind sehr gute Verkaufsargumente: Darauf kann die Katze, der Hund, der Enkel, eine besondere Blume oder etwas anderes, das dem Kunden besonders am Herzen liegt, zu sehen sein.{pborder}

Vorsicht! Bei Marken, diversen Cartoons etc. gilt nach wie vor das Markenrecht. Hier muss grundsätzlich eine Genehmigung (am besten schriftlich) eingeholt werden.

Neben Maßschuhschäften kann man sich mittlerweile auch andere Dinge gravieren lassen. Zum Beispiel einen Schlüsselanhänger als kleines Präsent für den Kunden im selben Design wie der Schuh. Das ist auch relativ kostengünstig.

Neben dem flexiblen Individualisieren von Maßschuhen (indem ein Logo auf das Leder positioniert oder ein Name eingebrannt wird), besteht auch die Möglichkeit, Muster in das Leder einbrennen zu lassen. Dies empfiehlt sich bei dunklem Leder eher als bei hellem Leder.

Für das Lasern sollte viel Platz einberechnet werden. Die Maschinen haben oft eine Mindestspannweite. Diese ist je nach Anbieter unterschiedlich. Beim Branding von Leder mit Ornamenten, Ranken oder anderen Mustern ist zu empfehlen, gleich ein ganzes Fell bemustern zu lassen. Am besten geeignet sind Endlosmuster. Vorsicht! Auch hier gilt das Urheber/Markenrecht. Man kann beispielsweise bei Fotolia ein Muster herunterladen. Dabei muss auf die Lizenzen geachtet werden.

Grundsätzlich gilt: Wer sich für das Branding/ Lasern/ Gravieren von Leder entscheidet, sollte stabiles Leder benutzen. Für weiches Leder ist diese Art der Bearbeitung nicht geeignet. Es wird beim Gravieren zwar nur leicht der Narben verletzt, aber durch Schweiß oder Regen kann das Leder an dieser Stelle weiter beeinträchtigt und brüchig werden.

Auch sollte man wissen, dass das Leder zirka zwei bis drei Wochen lang etwas „verkokelt“ riecht. Die Pflege mit Schuhcreme ist bei weißem Leder nicht anzuraten, da kleine Partikel, die vom Branding noch übrig geblieben sind, verschmieren können.

Viel Spaß beim Nachmachen!

Ausgabe 10 / 2017

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Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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