Starke Schuhe: Ladenumbau gemeistert
Der eigentliche Umbau musste so schnell wie möglich über die Bühne gehen“, erklärt OSM Frank Starke. Denn die Räumlichkeiten im Erdgeschoss konnten während dieser Zeit überhaupt nicht für den Schuhverkauf und die Patientenversorgung genutzt werden. „Der Grund ist, dass wir im Grunde eine Kernsanierung machen mussten. Wir haben Wände herausgerissen, neue Böden aufgebracht, Kabel verlegt, Decken eingezogen und eine neue Heizung eingebaut. Da war schnell klar, dass ich meinen ursprünglichen Plan, einen Teil der Räumlichkeiten abzutrennen und während des Umbaus weiter zu nutzen, nicht umsetzen konnte.“
Mitarbeiter planten engagiert mit
Das Gebäude hielt Überraschungen bereit
„Die weitaus größte Herausforderung beim Umbau unseres Ladens waren der Boden und die Heizung“, blickt Starke zurück. Bei seinem neuen Ladenkonzept war ihm wichtig, dass die Räumlichkeiten offener gestaltet werden. Einige durchgehende Wände mussten dafür herausgerissen und eine Decken- und Bodenhöhe im gesamten Erdgeschoss geschaffen werden.
Eine einheitliche Bodenhöhe zu erreichen, erwies sich jedoch als ausgesprochen schwierig. Denn es zeigte sich, dass die Böden der bisherigen Räume Höhenunterschiede von bis zu fünf Zentimetern hatten. „Den alten Gießharzestrich in einigen Räumen wagten wir nicht herauszureißen, um keine größeren Schäden anzurichten, und die Holzböden in den übrigen Räumen wollten wir nicht entfernen, weil wir nicht wussten, was uns darunter erwartet“, erläutert Starke. Eine weitere Schwierigkeit bestand darin, dass der Boden im Eingangsbereich nicht wesentlich höher gesetzt werden konnte, da bereits steile Treppen zum Eingang hinaufführten.
Hinzu kam, dass Frank Starke besondere Anforderungen an die neue Heizung stellte. Er wollte auf jeden Fall eine umweltschonendere Heiztechnik als die bisherige Gasheizung. Heizkörper lehnte er ab, um mehr freie Stellwände und weniger „Staubfänger“ zu haben. „Von Deckenheizungen wurde uns abgeraten, da dies im Kopfbereich sehr unangenehm sein kann, insbesondere, wenn der Patient auf dem Maßstuhl sitzt.“ Doch die letztendlich gewählte Lösung einer Fußbodenheizung mit Wärmepumpe sorgte angesichts der ungleichen, nur begrenzt erhöhbaren Böden für viel Kopfzerbrechen. „Eine normale Estrich-Fußbodenheizung wäre 11 cm hoch gewesen, auch die Abstände zu den Fenstern hätten dann nicht mehr gestimmt“, schildert Starke die Problematik. Die letztendliche Lösung war teuer, aber die einzig mögliche: Nach dem Ausgleich der Böden wurde eine mit 20 mm besonders flache Fußbodenheizung von Variotherm trocken verlegt. Sie wird modular zusammengesetzt, aus Platten mit integrierten Heizspiralen.
Einlagen und Maßschuhfertigung sichtbar machen
Insgesamt ist es ein Ziel von Frank Starke, die Leistungen der Orthopädieschuhtechnik für die Kunden, die sich im vorderen Ladenbereich aufhalten, wahrnehmbar zu machen: „Wir Orthopädieschuhmacher halten mit unseren Leistungen immer noch viel zu sehr hinter dem Berg.“ Stefan Ober ergänzt: „Horst Purschke von GMS hat schon früh dazu angeregt, Einlagen nicht nur im Maßraum, sondern auch auf Einlagenpräsentationswänden im Schuhbereich zu zeigen.“
Frank Starke stellt neun seiner besonderen Einlagentypen im Verkaufsraum aus, zusammen mit Kurzbeschreibungen in beleuchteten Bilderrahmen. Der Blick des eintretenden Kunden fällt direkt auf die Präsentationsfläche, über der auch ein großer Monitor die Aufmerksamkeit auf diesen Bereich zieht.
„Wir zeigen zum Beispiel unsere Sporteinlagen, sensomotorische Einlagen für Erwachsene und Kinder, eine diabetesadaptierte Fußbettung und verschiedene Arten von Weichschaumeinlagen“, sagt Frank Starke. „Das führt zu vermehrten Nachfragen unserer Kunden, und die Mitarbeiterinnen können an dieser Einlagenwand unsere Leistungen besser erläutern.“
Auf dem Monitor sind, neben einem Willkommensgruß, zurzeit noch Bilder von den Umbauarbeiten zu sehen. Bald möchte Starke mit Hilfe eines Films zeigen, wie Maßschuhe in der Werkstatt des Betriebs gefertigt werden.
Schuhkauf mit Wohlfühlfaktor
Behindertengerechter Zugang
Die neuen Maßräume
Neu konzipiert wurden zwei Maßräume für die Einlagen- und Schuhversorgung, außerdem wurde im Zuge des Umbaus ein zusätzlicher Maßraum für die Kompressionsversorgung geschaffen. „Ganz wichtig war mir, dem Patienten im Gespräch gegenüber sitzen zu können und ihm nicht mehr den Rücken oder die Seite zuwenden zu müssen“, sagt Frank Starke. So ist der Besprechungstisch, unter dem ein Drucker für die Patientenformulare integriert ist, ein zentrales Element im Maßraum. An der Wand daneben werden Einlagen präsentiert – darüber hängt ein großer Monitor. „Darauf zeige ich den Kunden z. B. ihre Scans und Druckmessbilder“, führt Frank Starke aus. Dafür hat er eine digitale Lösung gefunden, um lediglich ausgewählte Daten von seinem Bildschirmarbeitsplatz auf den Monitor zu übertragen.