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8. Februar 2017
Redaktion

Perlen auf Schaft und Absatz

Seit Perlen haben in der Orthopädieschuhtechnik noch keinen Platz gefunden. Der Grund dafür liegt wohl in ihrer oft mikroskopischen Größe. Damit wird oft viel Arbeit verbunden und großer Zeitverlust. Wenn man vorgefertigte Armbänder, Halsketten oder Gummibänder verwendet, muss man sich nur über das Anbringen Gedanken machen und nicht über die Frage, wie viel Zeit das Einfädeln der Perlen in Anspruch nimmt. Viele Schuhe werden durch Perlen zu wahren Schmuckstücken. Von Anastasia Anastasiadou


Perlen
Foto: Anastasiadou

Perlenbänder lassen sich aber auch sehr einfach selbst herstellen. Man braucht dafür einfach nur ein oder zwei Döschen mit Perlen, Kleber und ein Stück Alcantara oder anderes Trägermaterial. Leder eignet sich auch sehr gut als Trägermaterial. Beim Kleber sollte man darauf achten, dass dieser elas­tisch ist und bleibt, da er keinesfalls bröseln oder brechen darf. Das Trägermaterial kann man jetzt in die gewünschte Form schneiden. Das kann man auch nachträglich erledigen, zum Beispiel wenn man den Rand noch paspeln möchte.

Je nach Perlengröße empfiehlt es sich, die eigentliche Endform des Leders sofort zuzuschneiden. Dieses streicht man nun satt mit Kleber ein und schüttet sofort die Perlen darüber.

Das lässt man nun am besten einen Tag lang trocknen. Je satter der Kleber, desto besser die Haftung. Nun kann das Perlenstück an der gewünschten Stelle aufgenäht werden. Die Flexibilität des Materials bleibt – sofern man keinen Atomkleber verwendet – erhalten. Auch flexibler Atomkleber empfiehlt sich nicht.

Der Verlust der einzelnen Perlen hält sich stark in Grenzen. Für diese Möglichkeit kann man genauso gut Glitzersteinchen, Glitzerstaub oder andere Dekosteinchen verwenden. Auch einzelne Stellen am fertig gezwickten Schuh lassen sich so aufwerten. Die Perlenstreifen stellen auch eine schöne Verschalung für Absätze dar. Bei Diabetikern empfehle ich diese Möglichkeit nicht, da die Gefahr zu groß ist, dass sich doch eine Perle löst und sich im Schuh verirrt.

Eine weitere schöne, schnelle und einfache Möglichkeit, einen Maßschuh aufzuwerten, ist eine Gummiperlenkette um den Absatz zu spannen. Hier empfiehlt es sich, den Absatz in Kleber einzutauchen und dann die Kette darüber zu spannen. Man kann in den Absatz eine Mulde einpolieren, damit die Perlen nicht so markant zum Vorschein kommen. Das ist Geschmackssache und jedem selbst überlassen. Über den Absatz kann man auch die Lederrechtecke als Verschalung aufkleben, wie bereits beschrieben.{pborder}

Ebenso lässt sich eine Halskette als Schmuckstück an den Schaft nähen. Hierfür müssen wir die Halskette zuerst präparieren. Zunächst benötigt sie eine Verstärkung beziehungsweise eine Kaschierung. Dabei ist zu beachten, dass die Kette als starres Element nicht dort aufgenäht wird, wo beim Zwicken Zug entsteht, um Falten zu minimieren. Blatt und Ferse sind somit schlechte Positionen für Perlenelemente. Bei der Verwendung einer fertigen Kette dürfen die Fäden, die das Perlengebinde zusammenhalten, nicht beschädigt oder zerstört werden. Am besten näht man das Gebinde mit der Reparaturmaschine an, da man so eine bessere Kontrolle über die Stiche hat. Die Kettenverbindung und der Verschluss müssen gelöst werden. Beim Kauf der Fertigketten sollte man auf das Gewicht achten. Diese können je nach Material sehr schwer sein. Dies wirkt sich natürlich auf das Gewicht des Schuhs aus und somit auch auf die Compliance, denn niemand läuft gerne mit schweren Schuhen. Das Material, auf dem die Kette genäht wird, darf nicht labil sein.

Viel Spaß beim Nachmachen!

Ausgabe 01/ 2017

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Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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