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8. Februar 2021
Christina Baumgartner
Damenstiefel

Farbenfrohe Präzisionsarbeit

Ein Damenstiefel in prägnantem Blau und Rot – mit ihrem auffallenden Gesellenstück sicherte sich Julia Trollmann aus Augsburg den zweiten Platz im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW).
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Foto: C. Maurer Fachmedien

Als am 13. November in der Stuttgarter Kerschen­steinerschule die Bundessieger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) im Orthopädieschuhmacherhandwerk ermittelt wurden, war Julia Trollmanns farbenfroher Damenstiefel ganz vorne mit dabei. Über den zweiten Platz freute sich die Augsburgerin sehr. „Ich habe grundsätzlich erst einmal nicht so hohe Erwartungen, so konnte ich mich auch in diesem Fall im Nachhinein von einem guten Ergebnis überraschen lassen“, meint die 20-Jährige, die ihre Ausbildung im Betrieb von OSM Stefan Ziegler, dem Fußzentrum Augsburg, machte. „Das Schönste am gesamten Wettbewerb war doch, dass ich dadurch eine Bestätigung für mein Können und meine Fähigkeiten bekommen habe“.

Rote Kontrastnähte setzen Akzente

Bei ihrem Gesellenstück, einem Damenstiefel mit beidseitiger Knöchelkappe und Verkürzungsausgleich links, war ihr besonders wichtig, ordentlich und möglichst genau zu arbeiten. „Genauso relevant waren natürlich auch die orthopädischen Aspekte und dass der Schuh möglichst wirkungsvoll und funktionsfähig ist“, erzählt Julia Trollmann. In das Oberleder der Stiefel aus blauem und hellgrauem Nappa sind rote Kontrastnähte eingearbeitet. Beim Bodenaufbau entschied sie sich für einen Schalenboden – ebenfalls in Rot, und auch an den grauen Keilboden schließt sich eine rote Laufsohle an.

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Foto: Julia Trollmann
2016 begann Julia Trollmann ihre Ausbildung im Fußzentrum Augsburg, heute arbeitet sie dort als Gesellin. Über den zweiten Platz im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) freut sich die 20-Jährige sehr.

Zeitfaktor stellte die größte Schwierigkeit dar

„Schon bei der Vorbereitung auf meine Abschlussprüfung hat sich gezeigt, dass die größte Schwierigkeit die zur Verfügung stehende Zeit sein wird“, meint Julia Trollmann, die trotz des Zeitfaktors besonderen Wert auf eine saubere und ordentliche Arbeitsweise legte. Die 20-Jährige ist froh, dass sie ihre Arbeit gerade noch rechtzeitig im vorgegebenen Zeitrahmen fertigstellen konnte.

Und zukünftig?

„Ich möchte in nächster Zeit erst einmal weiter als Gesellin arbeiten und dort Erfahrungen sammeln. Ob ich in der Zukunft eine Weiterbildung zum Meister machen werde, weiß ich noch nicht. Das möchte ich gerne einfach auf mich zukommen lassen“, sagt Julia Trollmann, die nach dreieinhalb Jahren Ausbildung auch weiterhin im Fußzentrum Augsburg arbeitet. Mit ihrer Berufswahl ist sie sehr zufrieden: „Das Schöne an unserem Beruf ist doch die Vielseitigkeit“, findet die Gesellin. Die Mischung aus Handwerk, Medizin, Kundenkontakt und dem Arbeiten mit technischen Geräten mache den beruflichen Alltag besonders abwechslungsreich.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
Schuhsohle
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