Eleganz und Sportlichkeit kombiniert

Ihr Gesellenstück fertigte Annika Lampe für einen Patienten mit Arthrose im rechten oberen und unteren Sprunggelenk an. „Einen orthopädischen Maßschuh bauen, bei dem nicht auffällt, dass es einer ist“ – so lautete das Ziel der 23-Jährigen.

Durch ihren Ausbilder hatte Annika Lampe erfahren, dass es in der Deutschen Meisterschaft im Handwerk (vormals: PLW) bereits Erfolge in ihrem Ausbildungsbetrieb Möller Orthopädie-Schuh-Technik in Münster gegeben hatte. So stand dann schnell fest, dass sie auch an dem Wettbewerb teilnehmen würde.

Ihr Gesellenstück fertigte sie folgendermaßen an: Nachdem die Hinterkappen aus Leder und Max-Versteifungsstoff angefertigt und der Schuh gezwickt war, baute Annika Lampe den Boden aus EVA-Material auf. Anschließend schliff sie den Schuh auf Stand und arbeitete eine Mittelfußrolle ein. Darauf folgte eine ausgeschnittene Schale aus einem 6 Millimeter dicken EVA-Streifen in der Farbe „Stein“. Um die Rundung zu erhalten, fräste sie die Schale anschließend. „Unterhalb der Rundung schliff ich alles weg und legte dann eine zweite, ausgeschärfte und 2 Millimeter dicke Schale in der Farbe Orange um den Schuh“, erläutert Annika Lampe. Anschließend verklebte sie die 4 Millimeter dicke Sohle – hier verwendete sie ebenfalls die Farbe „Stein“.

„Besonders wichtig war mir die Paarigkeit der Schuhe – die Details der Schale spiegeln sich an exakt der gleichen Stelle, die Sohlenform ist identisch, es wurde paarig gezwickt – sowie sorgfältige und saubere Verklebungen“, sagt Annika Lampe. „Die Kollegen, die mich auf die Prüfung vorbereitet haben, waren stolz – das hat mich besonders gefreut.“

Ihre Ausbildung absolvierte Annika Lampe von August 2019 bis Januar 2023, ab April besuchte sie dann die Meisterschule in Langen. Seit Oktober 2023 trägt sie nun den Meistertitel. „Seitdem bin ich wieder zurück im Betrieb und darf hier weiterhin fleißig Erfahrungen sammeln“, sagt Annika Lampe. „Besonderen Spaß machen mir Maßschuhversorgungen, die ich von Anfang bis Ende selbstständig oder mit Hilfe von Kollegen fertigen darf“.

„Besonders das Arbeiten in der Werkstatt und die täglichen Erfolgserlebnisse mit Kollegen, aber auch alleine, machen mir Freude“, erzählt die junge Meisterin. Zudem liebt sie an ihrem Beruf die abwechslungsreiche Arbeit, das Gefühl, eine sinnvolle Tätigkeit zu verrichten und Menschen ein Stück Lebensqualität zurückgeben zu können.