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5. Februar 2020
Christina Baumgartner
PLW

Mit Kreativität zum Bundessieg

Jedes Jahr aufs Neue werden beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) die Sieger auf Bundesebene ermittelt. Ronya Hormann überzeugte die Jury mit einer außergewöhnlich gestalteten Stiefelette und wurde erste Bundessiegerin im Orthopädieschuhmacherhandwerk. Die 23-Jährige lebt und arbeitet inzwischen in den USA.
Stiefelette
Foto: C. Maurer Fachmedien

Am 23. November 2019 war es soweit: An der Berufsschule in Stuttgart-Feuerbach wurden die Arbeiten für den Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) im Orthopädieschuhmacherhandwerk bewertet. Ronya Hormann konnte die Jury mit ihrer ausgefallenen Stiefelette mit kreativem Rosendesign überzeugen und wurde erste Bundessiegerin. „Die Prüfer waren vor allem von der Keativität der Arbeit begeistert“, so die 23-Jährige, die ihre Ausbildung von August 2015 bis Januar 2019 bei der Fuß und Schuh Breidbach Orthopädie GmbH in Fulda machte.

Das Beste geben

Gleich zu Beginn ihrer Lehre hatte Ronya Hormann von ihrer Praxislehrerin an der Berufsschule erfahren, dass es den Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) gibt. Die Teilnahme bot ihr dann auch die Möglichkeit, ihren eigenen Kenntnisstand zu überprüfen: „Der PLW war für mich zur Selbsteinschätzung wichtig. Es ging mir darum, mein Bestes zu geben und zu schauen, was dabei rauskommt“.

Rote Rosen auf Schaft und Sohle

Bei ihrer Arbeit, einem Paar orthopädischer Maßschuhe mit einseitiger Peroneuskappe, war ihr die Gestaltung besonders wichtig. Rote Rosen ranken über den Schaft und sind auch auf der Sohle zu finden. „Ich bin stolz darauf, wie gut mir der Schuh gelungen ist“, meint die Orthopädieschuhmacherin. Die größte Herausforderung sei es gewesen, bei der Prüfung die Ruhe zu bewahren. „Für die Prüfungszeit hatte ich mir ziemlich viel vorgenommen“, so die 23-Jährige. „Für Fehler, auch nicht für kleine, hatte ich keine Zeit eingeplant“.

„Jeder Schuh ist anders, jeder Kunde auch“

An ihrem Beruf fasziniert sie besonders die Kombination aus Kundenkontakt und Handwerk: „Ich kann Menschen helfen und gleichzeitig meiner Kreativität freien Lauf lassen. Jeder Schuh ist anders, jeder Kunde auch“.

Ronya
Foto: Hormann
Ronya Hormann lebt inzwischen in den USA, im Upstate New York, wo sie als Orthopädieschuhmacherin arbeitet.

„Es wird erwartet, dass man alles kann“

Momentan arbeitet Ronya Hormann als Orthopädieschuhmacherin in den USA – in einer Teilzeitanstellung. Manches läuft dort anders als in Deutschland: „Hier wird nicht zwischen Meister- und Gesellenarbeiten unterschieden. Wenn man einen deutschen Gesellenbrief hat, wird erwartet, dass man alles kann. Also gebe ich mein Bestes, probiere einfach alles aus und meistens klappt das ganz gut“, so die Gesellin. Wie es danach weitergehen wird, weiß sie derzeit noch nicht genau: „Ich möchte erstmal Erfahrung sammeln, weitere Pläne habe ich momentan nicht.“

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
Schuhsohle
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