Ein interdisziplinäres Konzept zur orthetischen Versorgung von Gangstörungen nach einem Schlaganfall
DANIEL SABBAGH | RENATA HORST | JÖRG FIOR | RALF GENTZ
Zusammenfassung:
Nach einem Schlaganfall kommt es infolge neurologisch bedingter Bewegungseinschränkungen zu Kompensationsmechanismen, die ein pathologisches Gangbild hervorrufen. Die N.A.P.® Gait Classification teilt Schlaganfallpatienten anhand ihrer Knie- und Fußstellung während „mid stance“ in vier Gangtypen ein. Eine Berücksichtigung dieser Gangtypen hilft bei der Planung orthetischer und physiotherapeutischer Maßnahmen. Um eine erfolgreiche neurologische Rehabilitation zu gewährleisten, müssen Orthesen bestimmte Anforderungen erfüllen.
Dass funktionelle Unterschenkelorthesen (AFOs) auch von Orthopädieschuhmachern gebaut und abgerechnet werden können, ist in vielen Betrieben noch nicht bekannt. Im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenversicherungen sind AFOs aus faserverstärkten Werkstoffen mit mechanischen Knöchelgelenken unter der Nummer 23.03.34.2001 zu finden. Die wichtigste technische Voraussetzung für den Orthesenbau, eine Vorrichtung für das Laminieren im Vakuumverfahren, ist in den meisten Werkstätten bereits vorhanden. {pborder}