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15. März 2023
Redaktion
Event

ZUKUNFT HANDWERK: Erfolgreiche Premiere

Gelungener Start in München: Rund 3.700 Teilnehmende verfolgten das Live-Event ZUKUNFT HANDWERK vom 8. bis zum 10. März im Internationalen Congress Center München (ICM) - unter ihnen Handwerkerinnen und Handwerker aus allen Gewerken sowie Vertreter aus Medien, Politik und Gesellschaft. Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich beeindruckt von der Veranstaltung: „Ich kann Ihnen schon jetzt zusagen: Ich komme im nächsten Jahr gerne wieder“, so der Kanzler nach seinem Rundgang durch den Expo-Bereich.
Bundeskanzler
Foto: GHM
Im Rahmen des Münchener Spitzengespräches der Deutschen Wirtschaft besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz Aussteller der ZUKUNFT HANDWERK. Hier am Stand von Microsoft – Digitalisierung im Bäckerhandwerk.

Gemeinsam für ein starkes Handwerk – das war der Grundgedanke zu dem neuen Format. Die Botschaft ist angekommen, meint Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH): „Das war eine gelungene Premiere von ZUKUNFT HANDWERK mit zahlreichen Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Austausch mit der Politik, mit Vertretern anderer Wirtschaftsbereiche, vor allem aber innerhalb der Handwerksfamilie. Auch in diesem neuen Format hat das Handwerk das klare Signal gesetzt: Es ist modern und vielfältig aufgestellt. Es kann die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen zusammenbringen. Und es blickt mit Mut und neuen Ideen nach vorne. Genau das braucht es, wenn wir die Zukunft erfolgreich anpacken wollen.“

Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Fachkräftebedarf im Fokus

Inhaltlich standen drei übergeordnete Themen im Mittelpunkt, die alle Gewerke betreffen: Welches sind erfolgversprechende Ansätze, um den Fachkräftebedarf im Handwerk zu bedienen? Wie wird Digitalisierung zu einer Unterstützung im betrieblichen Alltag? Und was hilft effektiv für mehr Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit – gerade vor dem Hintergrund des wachsenden Handlungsdrucks bei der Energiewende?

Neben dem Expo-Bereich mit 50 Ausstellern bot ein umfangreiches Programm auf zwei Bühnen mit einer Gesamtlänge von über 1.600 Minuten eine Fülle von Anregungen und Lösungsansätzen. 76 Speaker präsentierten ihre Perspektiven, diskutierten in Panels und standen dem Publikum Rede und Antwort, das sowohl vor Ort präsent, wie auch per Livestream zugeschaltet war. Handwerker sowie Fachleute aus den unterschiedlichsten Gewerken sowie aus den Bereichen Recruiting und Energie, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft kamen ebenso zu Wort wie junge Influencer und Vertreter von Unternehmen Kammern und Verbänden.

Wie die Digitalisierung und traditionelles Handwerk füreinander hilfreich sein können, wurde beispielsweise am Gemeinschaftsstand von Microsoft und der Backhaus Fickenscher GmbH deutlich. Der 400 Jahre alte Familienbetrieb hat seine Prozesse weitgehend digitalisiert. Die Folge: Mehr Effektivität, mehr Flexibilität für individuelle Kundenwünsche und mehr Mitarbeiterzufriedenheit.

Besucher
Foto: GHM

Um Synergien zwischen Handwerk und Industrie ging es auch dem Roboter-Hersteller KUKA. Harald Martin von KUKA sprach von einer Annäherung beider Seiten: „Die drei Tage haben uns ein gutes Stück näher zum Handwerk gebracht. Vor allem konnten wir in vielen Gesprächen ein besseres Verständnis für den Bedarf des Handwerks an Roboter-Technik entwickeln.“

Das Thema Nachhaltigkeit war sowohl im Programm wie auch durch mehrere Aussteller präsent. Das Live-Event selbst setzte den Gedanken der Nachhaltigkeit um: So werden etwa die 25 Kubikmeter Holz für den Standbau zu 80 Prozent wiederverwendet.

Frauen im Handwerk

Vieldiskutiert war auch die Stellung von Frauen im Handwerk. Die Zeit ist reif für Veränderungen, meint Katja Lilu Melder, Pressesprecherin des Bundesverbands der UnternehmerFrauen im Handwerk (UFH): „Wir Frauen im Handwerk brauchen allgemein mehr Beachtung und Wertschätzung. ZUKUNFT HANDWERK ist für uns eine super Plattform um geschlossen aufzutreten und gemeinsam für mehr Sichtbarkeit einzutreten. Nicht zuletzt auch, weil der Fachkräftebedarf quer durch alle Gewerke riesig ist. Ohne uns droht der Wirtschaftsmotor Handwerk abzusterben.“

Viele Gelegenheiten zur Vernetzung

Überaus positive Reaktionen löste insbesondere der gewerkeübergreifende Netzwerk-Gedanke aus. Neben einem Netzwerkfrühstück zum Start in den Tag war für viele Gelegenheiten zu Begegnung und Austausch gesorgt, sei es in den Pausen des Bühnenprogramms, im Expo-Bereich, in der ZUKUNFT HANDWERK Lounge oder auf der Networking Night. „ZUKUNFT HANDWERK hat einen tollen Spirit transportiert und Lust auf Neues gemacht“, meint Stefan Langhammer vom Aussteller und Wärmepumpenspezialisten Octopus Energy. „Das Live-Event war ein super Impuls, mehr out-of-the-box zu denken. Es war inspirierend, sich innerhalb und außerhalb der eigenen Branche austauschen zu können, Gemeinsamkeiten zu entdecken und Entwicklungen für die Zukunft zu planen.“

Politische Debatte: Mehr Wertschätzung fürs Handwerk

ZDH-Präsident Jörg Dittrich beklagte im Rahmen des Münchner Spitzengesprächs der Deutschen Wirtschaft, dass Gleichwertigkeit und Wertschätzung der beruflichen Bildung gegenüber der akademischen Bildung in den vergangenen Jahrzehnten vernachlässigt worden seien. Von bundespolitischer Seite kamen unterstützende Signale. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte, das Handwerk werde auf dem Weg zur Klimaneutralität eine zentrale Rolle spielen: „Wir brauchen das Handwerk für unsere Zukunft. Wir wollen über die Energiewende nicht nur reden.“

Dr. Robert Habeck, Vizekanzler, Bundeswirtschaftsminister und Schirmherr von ZUKUNFT HANDWERK stimmt darin überein: „Die große Transformation ist zwingend darauf angewiesen, dass das Handwerk stark ist und genug Hände und Köpfe hat, die die Aufgaben ins Werk setzen“, so Habeck. „Das Handwerk ist Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Ich denke, wenn man in seinem Beruf etwas Sinnvolles machen will, findet man hier herausragende Beispiele.“

Beim Spitzengespräch der Deutschen Wirtschaft mit Bundeskanzler Olaf Scholz setzen sich der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), der Arbeitgeberverband BDA, der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Deutsche Industrie und Handelskammer (DIHK) in einer gemeinsamen Erklärung für eine Perspektive jenseits des reinen Krisenmodus ein und forderten entsprechende politische Maßnahmen. Zu der gemeinsamen Erklärung der Spitzenverbände gelangen Sie hier.

Gruppenbild
Foto: GHM
(v.l.) BDI-Präsident Prof. Siegfried Russwurm, BDA-Präsident Dr. Rainer Dulger, Bundeskanzler Olaf Scholz, ZDH-Präsident Jörg Dittrich und DIHK-Präsident Peter Adrian.

Nächste ZUKUNFT HANDWERK findet 2024 statt

Auf die Vielfalt des Angebots gab es sehr positive Resonanz, auch von den Junioren des Handwerks. Der Bundesvorsitzende Marco Jaeger resümierte: „ZUKUNFT HANDWERK ist fantastisch! Eine sehr gelungene Premiere und ein herausragendes Programm, hochkarätig und facettenreich. Gern hätte ich weitere Vorträge, Panels und Diskussionen wahrgenommen, aber viele Programmpunkte fanden parallel statt. Da war die Entscheidung schwer – und das Klonen funktioniert ja leider noch nicht. Ich freue mich drauf, dass es nächstes Jahr weitergeht und die Junioren vielleicht mit noch mehr Teilnehmern den Mehrwert von ZUKUNFT HANDWERK nutzen!“

Das nächste Live-Event von ZUKUNFT HANDWERK findet vom 28.02. bis zum 01.03.2024 im Internationalen Congress Center der Messe München (ICM) statt.

www.zukunfthandwerk.com

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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