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14. Juli 2016
Redaktion

Wirkung von individuellen sensomotorischen Einlagen bei Patienten mit HWS-Syndrom

Von Arne Nagel, Daniela Ohlendorf, Wolfgang Schallmey, Ina ter Hamsel, Lydia Aich, Michael Möller und Simone Werner


Zusammenfassung
Das HWS-Syndrom ist eine verbreitete Diagnose bei Schmerzen, Verspannungen und eingeschränkter Beweglichkeit im Schulter- und Nackenbereich. Als Ursache werden neben strukturellen Veränderungen der Wirbelsäule vor allem muskuläre Dysbalancen genannt, die bewegungsarmen und einseitigen Alltagssituationen zugeschrieben werden. Das Ziel dieser ­Pilot-Studie war es, den Einfluss von Einlagen bei Patienten mit HWS-Syndrom zu untersuchen. Dazu wurden insgesamt 37 Teilnehmer (26 w/ 11 m) randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe wurde mit sensomotorischen Einlagen und die andere mit klassischen, stützenden Einlagen versorgt. Die Einlagen wurden über einen Zeitraum von sechs Wochen getragen, wobei jeweils vor und nach der Tragezeit der Einlagen Schmerzen und Verspannungen im Bereich des Schulter-Nacken-Bereichs mit einer visuellen Analog-Skala erfasst, die Balance mittels ­einer Druckmessplatte untersucht und Beweglichkeit der Halswirbelsäule mit ­einem Inklinometer getestet wurde.

Foto: Dr. Arne Nagel

Die Ergebnisse zeigen eine Linderung der Symptome des HWS-Syndroms durch das Tragen sensomotorischer Einlagen. Die empfundenen Schmerzen konnten im Vergleich Eingangs- zur Ausgangsmessung morgens, abends, im Mittel und am Tag der Eingangsmessung reduziert werden. Dieses Ergebnis ist analog zu den empfundenen Verspannungen. Diese wurden morgens, abends, im Mittel und am Tag der Eingangsmessung nach sechs Wochen verbessert. Bei der Untersuchung der Balance konnte nach dem Tragen der sensomotorischen Einlagen eine Stabilisierung der sagittalen Balance festgestellt werden. Der Druckschwerpunkt schwankte bei der Abschlussuntersuchung signifikant geringer als in der Eingangsmessung.
Bei allen Probanden konnte durch plantare Stimulation die Bewegung in Bezug auf die Rotation nach rechts und der Flexion signifikant erhöht werden.
Bei den klassischen, mechanisch wirkenden Einlagen konnten keine signifikanten Ergebnisse nachgewiesen werden.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, um Symptome beim HWS-Syndrom erfolgreich zu behandeln, sind sensomotorische Einlagen im Bereich der konservativen Behandlung eine wirkungsvolle Option.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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