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6. März 2024
Redaktion
„Schwierige Rahmenbedingungen“

Schuhindustrie verzeichnet nur nominelles Umsatzplus

Die Rezession belastet auch die deutsche Schuhindustrie. Die Umsätze sind nur nominell leicht im Plus und der Außenhandel verzeichnete gerade in der zweiten Jahreshälfte 2023 deutliche Einbußen bei der Einfuhr von Schuhen, gab der HDS/L im Rahmen der Messe Shoes in Düsseldorf bekannt.
Manfred
Foto: HDS/L
Manfred Junkert, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Schuh- und Lederwarenindustrie e. V. (HDS/L).

Trotz großer Resilienz und Kreativität der Hersteller sei angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen eine Trendwende nicht in Sicht. „Unsere schon vorsichtigen Prognosen drohen verfehlt zu werden, da die Inflation die Konsumbereitschaft schwächt“, so Manfred Junkert, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L) auf der Pressekonferenz im Rahmen der Shoes Düsseldorf. Ein Miniwachstum von 0,2 Prozent, wie es nun der Jahreswirtschaftsbericht prognostiziere, sorge nicht für den benötigten Schub. Es brauche klare Signale seitens der Politik, damit die Stimmung nicht endgültig und auf breiter Front kippe, so Junkert.

Umsatzzahlen im In- und Ausland

Im Jahr 2023 betrug der Gesamtumsatz bei der Herstellung von Schuhen laut HDS/L rund 2,21 Milliarden Euro (2022: 2,17 Milliarden Euro). Das sei zwar nominell ein Plus 1,84 Prozent, aber zu wenig, um die gestiegenen Kosten aufzufangen, so der HDS/L.

2023 wurden nach Angaben des Verbandes im Inland 1,64 Milliarden Euro umgesetzt, 2022 waren es 1,61 Milliarden Euro – ein leichtes Plus von 1,86 Prozent. Der Auslandsumsatz wuchs 2023 um 1,79 Prozent auf 568 Millionen, 2022 waren es rund 10 Millionen Euro weniger. Dieser Auslandsumsatz wird laut HDS/L zu rund 60 Prozent mit Abnehmern innerhalb der Eurozone erzielt.

Der Außenhandel mit Schuhen

2023 überstieg der Gesamtwert bei der Ausfuhr von Schuhen die 10-Milliarden-Grenze. 2022 wurden Schuhe im Gesamtwert von 9,6 Milliarden Euro ausgeführt, was einer Steigerung von 4,17 Prozent entspricht. Wichtigste Handelspartner in Europa bei der Ausfuhr sind Frankreich und Polen.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr Schuhe im Wert von 11,7 Milliarden Euro eingeführt. 2022 lag der Einfuhrwert bei 13,8 Milliarden Euro. Das ist ein Minus von 15,2 Prozent. Besonders der Handel mit China ging deutlich zurück. Im Jahr 2023 wurden aus China Schuhe im Wert von 2,8 Milliarden Euro eingeführt, 2022 waren es noch Schuhe im Wert von rund 3,8 Milliarden Euro – ein Minus von 26,3 Prozent. Auch die Importe italienischer Schuhwaren sanken um 8,55 Prozent im Vergleich zu 2022.

Steigende Risiken

Bei einer Konjunkturumfrage des HDS/L im Januar und Februar sei die Lage von den Schuhherstellern zumeist nur noch als „befriedigend“ eingeschätzt worden. Auch hätten die meisten Hersteller angegeben, dass die Auftragslage höchstens „befriedigend“ sei. Entsprechend verhalten bewerteten die Umfrage-Teilnehmer die Erwartungen beim Umsatz. Mit Investitionen halte man sich auf breiter Front zurück. Hauptrisiken werden bei sinkender Inlandsnachfrage, bei steigenden Arbeitskosten, bei schwieriger Logistik und wachsenden bürokratischen Anforderungen gesehen.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
Schuhsohle
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