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14. Mai 2022
Redaktion

OTWorld 2022: Erfolgreicher Neustart in Präsenz

Nach vier Jahren fand vom 10. bis 13. Mai 2022 wieder die erste OTWorld in Präsenz statt. 18 800 Orthopädietechniker, Orthopädieschuhmacher, Mediziner und Physiotherapeuten aus 86 Ländern waren in Leipzig zu Gast und trafen auf 440 Ausstellern und 300 Kongressreferenten. Jeder dritte Besucher reiste aus dem Ausland an. Zu Gast war auch eine Delegation aus der vom Krieg betroffenen Ukraine.

Foto: Leipziger Messe GmbH/Tom Schulze

Alf Reuter, Präsident BIV-OT, bezeichnete die OT World als „internationales Klassentreffen“: „Hier kommen Experten aus aller Welt und allen Disziplinen zusammen. Es geht um fachlichen Austausch, um gemeinsames Streiten um die besten Versorgungslösungen – und wie man sie für Patienten zugänglich macht. Gerade in schwierigen Zeiten braucht es den persönlichen Austausch.“

„Ich freue mich sehr, dass die erste OTWorld in Präsenz nach vier Jahren ausgesprochen erfolgreich verlaufen ist. Über 90 Prozent der Aussteller und Besucher hatten eine erfolgreiche Messe, wollen sich wieder beteiligen und werden die Veranstaltung weiterempfehlen“, sagt Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe. „Beeindruckend ist die hohe internationale Präsenz.“ Mit 51 Prozent habe die OTWorld 2022 zudem den höchsten Anteil an Entscheidern in der Geschichte der Veranstaltung ausweisen können, berichten die Veranstalter.

Auch Vertreter von Kostenträgern und Politik nutzten die OTWorld für einen Besuch. Zur Eröffnung der OTWorld am 10. Mai bedankte sich virtuell Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach bei den Sanitätshäusern und orthopädietechnischen Werkstätten in Deutschland für das Aufrechterhalten der Hilfsmittelversorgung während der Pandemiezeit. Den Stellenwert der Hilfsmittelversorgung sieht er in der Zukunft weiter wachsen: „Der Bedarf an Hilfsmitteln wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weltweit dynamisch zunehmen. Die Hilfsmittelversorgung ist ein elementarer Baustein für eine inklusive Gesellschaft.“

“Versorgungswelt Einlagen” zeigte Komplexität der
individuellen Versorgung

OSM Jürgen Stumpf war einer der Akteure, die sich anlässlich
der zurückliegenden Ausschreibung der Barmer und der Techniker
Krankenkasse zur Online-Einlagenversorgung in der “Versorgungswelt Einlagen”
für eine qualitätsgerechte Versorgung engagierten. 
(Foto: Leipziger Messe GmbH/Martin Klindtworth)

Erstmals gab es auf der OTWorld einen Bereich “Versorgungswelten”, in dem aktuelle Themen aus der Hilfsmittelbranche für Fachpersonal, Kostenträger, Politik und Medien zugänglich gemacht wurden. Auf Initiative mehrerer Verbände, darunter der BIV-OT, die AG Fuß und Schuh der Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Hilfsmittelversorgung (DGIHV) und der Zentralverband Orthopädieschuhtechnik (ZVOS) gab es eine Versorgungswelt “Einlagen”, die – in Abgrenzung zum Vorgehen reiner Online-Einlagenanbieter – die Komplexität der individuellen Einlagenversorgung zeigte. 

Dr. Annette Kerkhoff, Projektleiterin des Kompetenzzentrums Orthopädieschuhtechnik (KomZet O.S.T.), und OSM Jürgen Stumpf, Mitglied der ARGE PG 08 Online-Einlagen TK/Barmer, hatten die Planung der Sonderausstellung übernommen. Unterstützt wurden sie vom BIV-OT, der Bundesfachschule Orthopädie-Schuhtechnik Hannover und der Studiengemeinschaft für Orthopädieschuhtechnik e.V. Die Sonderausstellung zeigte an fünf Stationen den gesamten Prozess der Einlagenversorgung, vom Evidenzpoint über Befundung/Maßnehmen und Bewegungsanalyse mit großer Gangstrecke bis hin zur Einlagenfertigung und abschließender Anprobe mit Nachkontrolle. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Juliausgabe der Zeitschrift “Orthopädieschuhtechnik”.

Kongress mit großer Themenvielfalt

Zwei Jahre lang gestalteten die Kongresspräsidenten Prof. Martin Engelhardt und Dipl.-Ing. Merkur Alimusaj das Programm mit Symposien, Internationalen Leuchttürmen, Kursen sowie mehr als 300 Referenten. „In den vergangenen Jahrzehnten wurde die ärztliche Aus-, Fort- und Weiterbildung sowohl in der Amputationschirurgie als auch in der konservativ-technischen Orthopädie fahrlässig vernachlässigt. Expertise besteht nur noch rudimentär. Techniken, die die Lebensqualität von Patienten deutlich verbessern könnten, geraten komplett in Vergessenheit. Damit droht Know-how, das die Versorgung im deutschen Gesundheitswesen zu einem der besten in der Welt gemacht hat, verloren zu gehen“, erklärte Prof. Dr. Martin Engelhardt, Kongresspräsident der OTWorld. „Der Weltkongress der OTWorld, der unter der Beteiligung von 20 internationalen Fachgesellschaften durchgeführt wurde, zählt daher für mich zu den führenden Orthopädie-Kongressen. Hier in Leipzig findet auf einem sehr hohen internationalen Niveau konservativ technische Fortbildung statt.“ Den Schwerpunkt legten die Kongresspräsidenten in diesem Jahr auf die Themen Kinderversorgung, Registerforschung und Sportorthopädie. 

Die nächste OTWorld findet vom 14. bis 17. Mai 2024 in Leipzig statt.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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