Folgen Sie uns
2. Juni 2021
Redaktion

HDE fordert Digitalisierungsfonds

Eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter mehr als 1100 Händlern ergab, dass rund 60 Prozent der befragten Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie derzeit nicht in ihre Zukunft investieren können. Der HDE fordert deshalb, für die aufgrund der Coronakrise in Not geratenen Handelsunternehmen einen Digitalisierungsfonds aufzulegen. 

Foto: Björn Wylezich/Adobe Stock

„Die Lage bei vielen Nicht-Lebensmittelhändlern ist nach wie vor dramatisch. Angesichts von Umsatzausfällen von bis zu 80 Prozent und den Ausgaben für notwendige Hygienemaßnahmen in den vergangenen Monaten ist die Zukunftsfähigkeit vieler Unternehmen in Gefahr. Oft sind keine Mittel mehr da, um in die Digitalisierung zu investieren“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die HDE-Umfrage zeige, dass gerade mittelständische Handelsunternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als 500.000 Euro auch für den Rest des Jahres pessimistisch sind. Demnach haben 40 Prozent dieser Betriebe für 2021 keine Investitionen geplant. Gleichzeitig halten aber mehr als 70 Prozent der Händler weitere Investitionen in die Zukunftsfähigkeit für wichtig.

Der HDE fordert deshalb für diese durch die Coronakrise unverschuldet in Not geratenen Handelsunternehmen einen Digitalisierungsfonds in Höhe von 100 Millionen Euro. „Die Politik darf die Händler mit den Folgen der Pandemie nicht alleine lassen. Wir brauchen eine staatliche Modernisierungshilfe für Unternehmen, die krisenbedingt ohne Geld für dringend nötige Investitionen dastehen“, so Genth weiter. Vorbildwirkung könnten dabei unter anderem die in Nordrhein-Westfalen aktiven Digitalisierungscoaches übernehmen. Und auch das vom Bundeswirtschaftsministerium ins Leben gerufene Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel könnte eine aktive Rolle spielen.

Gleichzeitig betont der HDE erneut die Dringlichkeit für Änderungen bei den Corona-Hilfen für den Einzelhandel: „Wenn die akuten staatlichen Hilfen nicht rasch passgenauer werden, haben viele Handelsunternehmen schlechte Chancen, die Krise zu überstehen“, so Genth. Deshalb müsse die Überbrückungshilfe nochmals angepasst und verlängert werden und bei den Wirtschaftshilfen die Deckelung auf Bundes- und EU-Ebene wegfallen, damit auch größere Händler mit vielen Filialen eine spürbare Entschädigung für die Schließung der Geschäfte erhalten können. Zudem wäre laut HDE auch eine entsprechende nach EU-Recht mögliche Schadensregulierung zwingend erforderlich. Für inhabergeführte Handelsunternehmen macht sich der Handelsverband nach wie vor für eine Möglichkeit zur Auszahlung eines Unternehmerlohns stark.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
Schuhsohle
Zurück
Speichern
Nach oben