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3. Januar 2023
Redaktion

GKV: Hilfsmittelausgaben in den ersten drei Quartalen 2022 gestiegen

Die Hilfsmittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung lagen im 1. bis 3. Quartal 2022 bei 7,695 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stiegen sie um 443 Mio. Euro bzw. 6,12 Prozent, wie das Bundesministerium für Gesundheit mitteilt.

Foto: Coloures-Pic/Adobe Stock

Die Hilfsmittelausgaben je Versicherten stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,8 Prozent. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Kassenarten wie folgt: AOK: +4,2 Prozent, BKK: +7,5 Prozent, IKK +7,7 Prozent, Knappschaft Bahn-See: +2,8 Prozent, Ersatzkassen: +6,8 Prozent und Landwirtschaftliche Krankenkasse: +3,4 Prozent.

Die Hilfsmittelausgaben machten rund 4 Prozent (Vorjahreszeitraum: 3,6 Prozent) der Gesamtausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung aus, die bei rund 215,4 Mrd. Euro lagen (Vorjahreszeitraum: rund 211,2 Mrd Euro).

Finanzentwicklung der GKV 

Die 97 gesetzlichen Krankenkassen verbuchten im 1. bis 3. Quartal 2022 einen Überschuss von rund 195,3 Mio. Euro. Die Finanzreserven der Krankenkassen betrugen Ende September 10,2 Mrd. Euro bzw. rund 0,4 Monatsausgaben und entsprachen damit dem Zweifachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve.

Den Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen in Höhe von 215,6 Mrd. Euro standen Ausgaben in Höhe von 215,4 Mrd. Euro gegenüber. Die Ausgaben für Leistungen und Verwaltungskosten verzeichneten bei einem Anstieg der Versichertenzahlen von 0,3 Prozent einen Zuwachs von 4,9 Prozent. Die Leistungsausgaben stiegen dabei um 4,8 Prozent, die Verwaltungskosten um 9,3 Prozent. Der durchschnittlich von den Krankenkassen erhobene Zusatzbeitragssatz zum Quartalsende lag mit 1,36 Prozent leicht oberhalb des Ende Oktober 2021 für das Jahr 2022 bekannt gegebenen durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes von 1,3 Prozent.

Unterschiedliche Finanzentwicklung nach Krankenkassenarten

Alle Kassenarten haben moderate Überschüsse erwirtschaftet. Die Überschüsse betrugen bei den Innungskrankenkassen 44,2 Mio. Euro, bei den Betriebskrankenkassen 40,7 Mio. Euro, bei der Landwirtschaftlichen Krankenkasse 33,9 Mio. Euro, bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen 32,7 Mio. Euro, bei den Ersatzkassen 31,3 Mio. Euro und bei der Knappschaft 12,6 Mio. Euro.

Entwicklungen bei den Ausgaben außerhalb des Hilfsmittelbereichs

Überproportional stark gestiegen sind die Ausgaben im Bereich der Schutzimpfungen (17,9 Prozent), hier insbesondere durch Ausgaben bei den Herpes-Zoster-Impfstoffen (gegen Gürtelrose), bei den Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen (13,7 Prozent) sowie im Bereich der Fahrkosten (11,2 Prozent).

Die Ausgaben für Heilmittel erleben mit 9,6 Prozent weiterhin einen Zuwachs, der sowohl auf Vergütungsanpassungen zum Beginn dieses Jahres als auch auf die hohen unterjährigen Preisabschlüsse des Vorjahres, zurückzuführen sind. Im Bereich Krankengeld entwickeln sich die Ausgaben mit 8,5 Prozent überdurchschnittlich.

Der Anstieg der Arzneimittelausgaben lag mit 5,8 Prozent wie auch in den vergangenen Jahren über dem durchschnittlichen Anstieg der gesamten Leistungsausgaben.

Die Ausgaben für ambulant-ärztliche Behandlungen sind in den ersten drei Quartalen um 3,5 Prozent und damit weniger stark als der Durchschnitt der Leistungsausgaben gestiegen.

Auch die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen sind mit einem Anstieg von 3,3 Prozent weniger stark als der Durchschnitt aller Leistungsausgaben gestiegen. Dies dürfte vorrangig auf eine weiterhin stagnierende oder gar rückläufige Mengenentwicklung zurückzuführen sein. Im Jahr 2020 wurden die Pflegepersonalkosten aus den DRG-Pauschalen ausgegliedert. Diese Ausgaben wuchsen in den ersten neun Monaten um 12,4 Prozent, nachdem die Krankenkassen bereits im Jahr 2021 14 Prozent höhere Ausgaben für Pflegepersonalkosten als noch 2020 verbuchten.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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