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13. Oktober 2020
Redaktion

Gesundheitshandwerke fordern Anerkennung ihrer Systemrelevanz

Die fünf Gesundheitshandwerke, darunter der Zentralverband Orthopädieschuhtechnik (ZVOS), fordern in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die Systemrelevanz ihrer Berufe rechtssicher anzuerkennen. In diesem Zusammenhang bitten sie um den Zugang zu kostenlosen Corona-Schnelltests und künftigen Impfstoffen.



Foto: cirquedesprit/Adobe Stock

In dem Schreiben weisen die Gesundheitshandwerke darauf hin, dass sie in den letzten Monaten die individuell anzupassende Versorgung mit Hilfsmitteln sichergestellt haben. Dazu hätten sie keinerlei finanzielle Rettungsschirme in Anspruch nehmen können und die Hygienemaßnahmen selbst finanzieren müssen. „Die finanziellen Verluste sind erheblich. Gleichwohl kündigt schon heute die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) strikte Sparmaßnahmen, auch im Zusammenhang mit der Hilfsmittelversorgung an“, heißt es in dem Schreiben.

Die fünf Verbände fordern Jens Spahn dazu auf, ihre Systemrelevanz rechtsverbindlich sicherzustellen. Dies begründen sie wie folgt:

„Während des Lockdowns im Frühjahr 2020 wurde die richtige und notwendige Entscheidung getroffen, die Gesundheitshandwerke von Schließungen auszunehmen. Aufgrund der unterschiedlichen Landesverordnungen ergaben sich in der Umsetzung erhebliche Probleme in der gewerberechtlichen Zuordnung unserer Berufe. Fälschlicherweise wurden teilweise Betriebe der Gesundheitshandwerke dem Einzelhandel mit der Folge zugeordnet, dass Ordnungsämter die Schließungen dieser Betriebe anordneten. Zurückzuführen sind diese Umsetzungsprobleme auch auf eine fehlende einheitliche Definition des Begriffs ,Systemrelevanz‘. Vor diesem Hintergrund regen wir dringend an, die Gesundheitshandwerke, aufgrund ihrer zentralen Rolle in der bundesweiten Sicherstellung einer wohnortnahen und flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit Hilfsmitteln und Zahnersatz, in eine bundesweit einheitliche Liste von systemrelevanten Berufsgruppen aufzunehmen.“

In Zusammenhang damit fordern die Gesundheitshandwerke, wie andere systemrelevante Berufe Zugang zu kostenlosen Corona-Schnelltests zu bekommen. Insbesondere, weil sie mit älteren Menschen eng zusammenarbeiten, die zur besonders zu schützenden Risikogruppe gehören, und um auch Pflegeheime zu schützen.

Auch der vorrangige Zugang zu Impfstoffen solle den Gesundheitshandwerken wie anderen systemrelevanten Berufsgruppen ermöglicht werden. Angesichts dessen, dass die Bevölkerung nur schrittweise mit Impfstoffen versorgt werden könne, sei eine „transparente und strukturierte Verteilung“ wichtig, die auf nachvollziehbaren Kriterien beruhe. „Fachkräfte, die unmittelbar in engem körperlichen Kontakt mit Hochrisikopatienten sind, können über eine Immunisierung dem Risiko entgehen, infiziert zu werden oder ungewollt einen Patienten zu infizieren“, begründen die Verbände ihren Wunsch, vorrangig Zugang zu Impfstoffen zu bekommen.

Das Schreiben der Gesundheitshandweke kann auf www.zvos.de unter „Downloads“ als PDF heruntergeladen werden.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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