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5. Mai 2020
Redaktion

Eurocom veröffentlicht Positionspapier zur drohenden Unterversorgung während der COVID-19-Pandemie

Der Herstellerverband Eurocom mahnt an, eine verantwortungsvolle Balance zwischen der Bewältigung der Covid-19-Pandemie und der Aufrechterhaltung medizinisch notwendiger Versorgungsstrukturen zu finden. In einem Positionspapier formuliert der Verband drei Schritte, mit denen einer Verschlechterung der Hilfsmittelversorgung in Deutschland entgegengewirkt werden müsse.

Foto: Eurocom

Die weiterhin steigenden Umsatzeinbrüche bei den in der Eurocom vertretenen Hilfsmittelherstellern seien alarmierend, teilt der Verband mit. Sie gäben Anlass zur Sorge, dass aktuell erhebliche Lücken bei der Versorgung mit dringend benötigten Hilfsmitteln bestehen. „Die Patientenversorgung mit Hilfsmitteln zur Kompressionstherapie und orthopädischen Hilfsmitteln muss jetzt sichergestellt, der Wiedereinstieg in die Regelversorgung gewährleistet sein. Denn gerade Risikogruppen droht in der jetzigen Ausnahmesituation eine Unterversorgung. Diese gilt es dringend abzuwenden“, erkärt Eurocom-Geschäftsführerin Oda Hagemeier. 

Eurocom fordert:
1. Patientinnen und Patienten müssen ermutigt und für die Folgen einer Unterversorgung sensibilisiert werden.
2. Ambulante Behandlungen müssen flächendeckend wieder aufgenommen und niedergelassene Ärzte gehört werden.
3. Stationäre Versorgung darf nicht einseitig priorisiert, Krankenhauskapazitäten müssen auch für elektive Eingriffe geöffnet werden.

Zu den Risikogruppen zählen, so Eurocom, ältere, teils multimorbide Patienten sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen oder mit Behinderung. Aus Furcht vor Ansteckung würden sie derzeit Arztbesuche meiden und damit eine Verschleppung und Verschlimmerung ihrer Krankheit riskieren. Rund 22 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Gefäßkrankheiten, 33 Millionen an Erkrankungen des Bewegungsapparates, teilt Eurocom mit.

„Sie sind auf die frühzeitige und konsequente Therapie mit Hilfsmitteln zur Kompressionstherapie und orthopädischen Hilfsmitteln dringend angewiesen. Unbehandelt können sich Schmerzen chronifizieren und schwere Folgeschäden entstehen,“ so Hagemeier, etwa Thrombose, Ulcus Cruris, Diabetisches Fußsyndrom, Verlust der Gliedmaßen oder auch Bandscheibenvorfall.

“Es droht, dass aus ambulant behandelbaren stationäre Fälle werden – und Krankenhäuser zusätzlich belasten. Aus beherrschbaren Beschwerden werden Leiden, die die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken, ihre Teilhabe am Alltag und ihre Arbeitsfähigkeit verhindern oder sogar ihre Lebenserwartung verkürzen”, so die Eurocom.

Zum Eurocom-Positionspapier „Neue Normalität“ jetzt! 

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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