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26. Januar 2023
Redaktion
Innovationsausschuss beim G-BA

Ergebnistransfer in die Regelversorgung empfohlen

Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat hat zwei beendete Förderprojekte als vielversprechend für die Regelversorgung bewertet. Das Projekt pAVK-TeGeCoach hatte erprobt, ob Versicherte mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) von einem Gesundheitscoaching und einem telemetrisch gestützten Gehtraining profitieren. Im Projekt Schmerz-Netz wurde eine personalisierte sozialmedizinische Nachsorge für Kinder und Jugendliche mit schweren chronischen Schmerzen entwickelt.
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Foto: G-BA

Das Projekt pAVK-TeGeCoach

In Deutschland sind ca. 4,5 Mio. Erwachsene an einer pAVK erkrankt: Die Durchblutungsstörungen, die meist in den Beinen und Füßen auftreten, sind mit Schmerzen verbunden und beeinträchtigen die Gehfähigkeit der Erkrankten. Das Projekt pAVK-TeGeCoach erprobte ein Coachingprogramm, mit dem die Gesundheitskompetenz und körperliche Aktivität der Patienten gesteigert werden soll. Über einen Aktivitätstracker (Fitnessarmband) wurde unter anderem die individuelle tägliche Gehstrecke erfasst. Gesundheitscoaches berieten anhand der übermittelten Daten die Patienten zum Krankheitsbild und betreuten sie bei ihrem Gehtraining.

Projektpartner sind die Kaufmännische Krankenkasse (KKH), die Techniker Krankenkasse (TK), die mhplus Betriebskrankenkasse (BKK), die Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung mbH (RBMF), Philips, die IEM GmbH, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die medicalnetworks CJ GmbH & Co. KG.

Aus Sicht des Innovationsausschusses ist der erprobte Ansatz, der das strukturierte Gehtraining, Telemedizin, Telerehabilitation und Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) verbindet, für pAVK-Patienten vielversprechend. Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse leitet der Innovationsausschuss deshalb unter anderem an die Verbände der Kranken- und Pflegekassen auf Bundesebene, die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Vertragspartner der „Rahmenvereinbarung Rehabilitationssport und Funktionstraining“ weiter.

Den Beschluss und den Ergebnisbericht zu pAVK-TeGeCoach hat der G-BA hier veröffentlicht.

Das Projekt Schmerz-Netz

Kinder und Jugendliche, die unter schweren chronischen Schmerzen leiden, können eine interdisziplinäre und multimodale stationäre Schmerztherapie in Anspruch nehmen. Da diese Therapie stationär erfolgt, sind sie bei der Umsetzung des Gelernten in den Alltag trotz Nachsorge oftmals überfordert. Das Projekt Schmerz-Netz entwickelte ein intensiviertes und individualisiertes sozialmedizinisches Nachsorgeprogramm: Die Kinder und Jugendlichen sowie deren Familien wurden nach der Schmerztherapie im Krankenhaus bis zu sechs Monate durch ein multiprofessionelles Team ambulant betreut. Das Team verfügt über Kompetenzen aus den Bereichen Sozialarbeit, Medizin und Psychologie.

Projektpartner sind das Deutsche Kinderschmerzzentrum an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln, das Kinderschmerzzentrum Baden-Württemberg am Olgahospital in Stuttgart, das Bayerische Kinderschmerzzentrum am Universitätsklinikum Augsburg, die Barmer und die Techniker Krankenkasse und die Hochschule Osnabrück.

Der Innovationsausschuss hat das Bundesministerium für Gesundheit und den GKV-Spitzenverband gebeten zu prüfen, inwiefern die erfolgreich erprobten Ansätze zur Weiterentwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die pädiatrische sozialmedizinische Nachsorge verwendet werden können. Zudem leitet er die Ergebnisse beispielsweise auch an die Deutsche Schmerzgesellschaft weiter.

Den Beschluss und den Ergebnissbericht zu Schmerz-Netz hat der G-BA hier veröffentlicht.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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