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3. Juni 2024
Redaktion
Endoprothetik

Endoprothesenregister Deutschland setzt weltweiten Standard

Die Implantatklassifikation des Endoprothesenregisters Deutschland (EPRD) und des britischem National Joint Registry (NJR) wird auf dem diesjährigen 13. International Congress of Arthroplasty Registries (ISAR Congress) in Hamburg zum weltweiten Standard erhoben.
Hüftendoprothese
Foto: julianemartens/Adobe Stock

Das Outcome einer endoprothetischen Versorgung hängt maßgeblich von drei Faktoren ab: dem Leistungserbringer, der Patienten-Compliance und dem Implantat. Das EPRD hat bereits vor elf Jahren gemeinsam mit der Industrie eine Produktdatenbank aufgebaut, die detaillierte Informationen über Produkteigenschaften (Geometrie, Oberflächenbeschaffenheit, Material) und Funktionalitäten von mittlerweile mehr als 70.000 Implantatkomponenten enthält. In langjähriger Zusammenarbeit mit dem britischen NJR wurde das Klassifizierungssystem zwischen den beiden Registern harmonisiert. Durch die einheitlichen Klassifizierungsmerkmale werden zukünftig registerübergreifende Analysen einfacher durchführbar, die in bestimmten Fällen eine noch bessere Beurteilung von Produkten und Implantateigenschaften ermöglichen, die sich in der Praxis nicht bewährt haben. Diese Angleichung soll kontinuierlich zu einer Verbesserung der Patientenversorgung beitragen.

„Wir freuen uns sehr, dass unsere Arbeit gemeinsam mit den britischen Freunden und Kollegen nun auf dem International Congress of Arthroplasty Registries zum weltweiten Standard erhoben wird“, erklärt Professor Klaus-Peter Günther, Wissenschaftliche Leitung des EPRD. „Unsere Produktdatenbank erlaubt es, Auswertungen nicht nur auf der Ebene einzelner Implantate vorzunehmen, sondern auch die Bewertung einzelner Implantateigenschaften wie zum Beispiel der Oberflächenbeschaffenheit. Damit haben wir eine Datentransparenz geschaffen, die weltweit einmalig ist.“

Kongressschwerpunkt: Periprothetische Infektionen

Klinischer Schwerpunkt des ISAR Congress mit rund 160 Experten und Expertinnen weltweit sind periprothetische (in der Nähe des Implantants liegende) Infektionen. Infektionen zählen zu den schwerwiegenden Komplikationen in der Endoprothetik und verursachen häufig Folgeoperationen. Sie kommen in Deutschland zwar nur bei ein bis zwei Prozent aller endoprothetischen Ersteingriffe vor, stellen aber bei notwendigen Folgeoperationen am Hüftgelenk mit einem Anteil von fast 17 Prozent und am Kniegelenk mit 15 Prozent eine große Herausforderung dar. Dabei wird auf dem ISAR Congress insbesondere die Fragestellung im Zentrum stehen, welche Behandlungsstrategien im Falle einer periprothetischen Infektion den besten Erfolg versprechen.

Neben der Vernetzung von staatlichen Einrichtungen, Benannten Stellen, der Industrie und der Wissenschaft ist eine wichtige Zielsetzung des ISAR Congress, fachöffentliche Aufmerksamkeit über die Arbeit der 33 Mitgliedsregister und deren Datenangebot zu schaffen.

 

Über das Endoprothesenregister Deutschland
Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
Schuhsohle
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