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9. Mai 2023
Redaktion
Ifo-Institut

Einzelhandel: Umsatzloch im Zentrum, Umland profitiert

Die Einzelhandelsumsätze in den Innenstädten liegen weiter unter dem Niveau von 2019, Wohngebiete und Vororte verzeichnen dagegen Umsatzgewinne. Das sind die Ergebnisse einer Studie des Ifo-Instituts für die Regionen von Berlin, München, Hamburg, Stuttgart und Dresden.
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Foto: Gerhard Seybert/Adobe Stock

„Die privaten Ausgaben im Zentrum lagen im März 2023 noch immer 5 Prozent unter dem Jahr 2019. Gleichzeitig verzeichnen die Wohngebiete und die Vororte starke Umsatzgewinne“, sagt Oliver Falck vom Ifo-Institut. Insbesondere da, wo viel aus dem Homeoffice gearbeitet werden konnte, nahmen die privaten Konsumausgaben laut Studie bis zu 30 Prozent zu. Die Ergebnisse wurden auf Basis von anonymisierten Daten zu Einzelhandelsumsätzen von Mastercard ermittelt sowie durch Daten zum Homeoffice-Potenzial, die Infas 360 im Auftrag des Ifo-Instituts erhoben hat.

„Knapp 25 Prozent aller Beschäftigten arbeiten seit der Pandemie zumindest einen Tag in der Woche im Homeoffice. Diese Beschäftigten kaufen auch verstärkt wohnortnah ein. Wir gehen davon aus, dass diese Veränderung im Einkaufsverhalten bleiben wird“, sagt Koautorin Carla Krolage vom Ifo-Institut. Diese Verteilung ähnelt einem Donut mit einem Loch in der Mitte, wie er auch für die Immobilienpreise in den USA nach der Pandemie gefunden wurde. Die aktuelle Analyse zeigt, dass diese Konsumverschiebung insbesondere an Wochentagen deutlich auftritt.

Pandemie hat Arbeitswelt und Einkaufsverhalten verändert

Laut Ifo-Institut konnten die Geschäfte des Einzelhandels gleichwohl im letzten Jahr Marktanteile gegenüber dem Online-Shopping zurückgewinnen. Im Sommer 2022 lag der Anteil der Online-Umsätze an privaten Konsumausgaben demnach bei 21,2 Prozent – ein Rückgang von mehr als zwei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Der Trend zum Online-Shopping sei nach der Pandemie gestoppt worden.

„Die Pandemie hat die Arbeitswelt und das Einkaufsverhalten nachhaltig verändert. Die Kombination aus dauerhaft mehr Homeoffice, mehr Online-Shopping und den kleinräumigen Konsumveränderungen stellen Innenstädte umso mehr vor die Herausforderung, ihre Konzepte an die neue Normalität anzupassen und ihre Attraktivität zu steigern“, sagt Falck.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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