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2. Juli 2024
Redaktion
EU-Verordnungen und Regulierungen

Cads-Mitgliederversammlung in Graz

„Der Dschungel lichtet sich, aber der Teufel liegt im Detail“ – dieses Fazit zieht der Cads-Vorsitzende Andreas Tepest nach der Mitgliederversammlung der Cads – Kooperation für abgesicherte definierte Standards bei den Schuh- und Lederwarenprodukten e.V., die am 26. und 27. Juni in Graz stattgefunden hat. 86 Teilnehmer aus Industrie, Handel und diversen Institutionen nutzten die Veranstaltung, um sich über die turnusmäßigen Regularien hinaus mit den neuesten EU-Verordnungen und Regulierungen zu beschäftigen. Ein Highlight der zweitägigen Veranstaltung war der Besuch beim österreichischen Schuhhersteller Legero.
Der
Foto: Cads – Kooperation für abgesicherte definierte Standards bei den Schuh- und Lederwarenprodukten e.V.
Der Cads-Vorsitzende Andreas Tepest (l.) und HDS/L-Hauptgeschäftsführer Manfred Junkert bei der Mitgliederversammlung der Cads, Kooperation für abgesicherte definierte Standards bei den Schuh- und Lederwarenprodukten e.V., in Graz.

Das Thema Nachhaltigkeit mit seinen vielen Facetten stellt die Schuh- und Lederbranche vor große Herausforderungen. Diese Herausforderungen will Cads nicht nur bewältigen, sondern sich proaktiv mit Maßnahmen und Vorkehrungen bei Politik und NGOs Gehör schaffen. In Graz stellten die Cads-Arbeitsgruppen ihre aktuellen Projekte und Forschungsergebnisse vor. Im Fokus stand dabei unter anderem die Neuausrichtung der AG Chemikalien, die wegen ihrer weiterreichenden Aufgaben in Zukunft den Titel AG „Product Compliance“ tragen wird.

Neueste Entwicklungen und kommende Regularien

An beiden Tagen wartete die Cads-Mitgliederversammlung mit einem umfangreichen Programm auf. Namhafte Referenten berichteten über neueste Entwicklungen und kommende Regularien aus EU-Sicht. Ob Eco-Design (Dr. Gerhard Wiebe, Produktkanzlei, Berlin), Digitaler Produktpass (Shari Alt, Scheer-Institut, Saarbrücken), DPP-Studie (Eduard Wagner, IZM Fraunhofer Institut, Berlin), Blauer Engel (Dr. Sven Ueberlein, RAL, Bonn) oder CSDDD (Daniel Alexander Hopp, Amfori, Brüssel) – die Anforderungen an die Branche sind enorm.

Zahlreiche praktische Hinweise, welche Vorkehrungen in Bezug auf die Produktsicherheits- und Entwaldungsverordnung zu treffen sind, gab Dr. Arun Kapoor von der Kanzlei Noerr in München den Teilnehmern mit auf den Weg.

Podiumsdiskussionen gaben Impulse

Teil der Veranstaltung waren auch zwei Podiumsdiskussionen. HDS/L-Hauptgeschäftsführer Manfred Junkert sprach mit Karin Kapper (Legero), Mag. Eva-Maria Strasser (Geschäftsführerin des österreichischen Fachverbandes der Textil, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie) und Bernhard Stiasny (Leder + Schuh) über Grenzen-überschreitende Aspekte von Nachhaltigkeit in Industrie und Handel. Thematisiert wurden auch die erheblichen Diskrepanzen, die das Thema Nachhaltigkeit aus Verbrauchersicht (eher gering) und den hohen Anforderungen an Hersteller und Handel mit sich bringt. Das gilt nicht zuletzt für den PEF (Product Environmental Footprint) als ESPR-Anforderung.

Über erste Erfahrungen und kommende Maßnahmen diskutierte Andreas Tepest mit Dr. Ines Anderie und Johannes Menges (PFI) sowie Dominic Bergmeister (Deichmann).

„Was für Textilien gilt, kann für Schuhe nicht funktionieren"

Zum Schluss der Veranstaltung appellierte der Cads-Vorsitzende Andreas Tepest an alle Mitglieder: „Wir müssen Allianzen bilden, um die vielen EU-Themen zu bearbeiten. Es geht darum, mit geballter Kraft an die Politik heranzutreten und als Branche zusammenzustehen.“ Dabei sei es wichtig und unabdingbar, Textilien und Schuhe klar voneinander zu trennen. „Was für Textilien gilt, kann für Schuhe nicht funktionieren. Auch hier muss Cads aktiv mitwirken und einschreiten!

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
Schuhsohle
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