Bürokratielast weiterhin auf hohem Niveau
Bereits die WvD-Branchenumfrage 2022 hatte die hohe Bürokratielast in der Hilfsmittelversorgung aufgezeigt. Damals waren fast 90 Prozent der Betriebe davon ausgegangen, dass die Bürokratiepflichten in Zukunft noch weiter zunehmen werden. Ein Wert, der nun bei fast 100 Prozent liegt. Mehr als zwei Drittel der Betriebe gaben an, mehr als 30 Prozent ihrer Arbeitszeit für Bürokratie aufwenden zu müssen. Die wichtigsten Bürokratietreiber sind dabei aus Sicht der Unternehmen weiterhin das Vertragswirrwarr mit den Krankenkassen (ca. 92 Prozent) sowie die Dokumentationspflichten gegenüber den Kostenträgern (ca. 86 Prozent).
„Vertrauen schwindet"
„Das bereits geringe Vertrauen der Sanitätshäuser und Gesundheitshandwerke in die politischen Ankündigungen zum Bürokratieabbau schwindet“, kommentieren Kirsten Abel und Patrick Grunau die Ergebnisse der Umfrage. „Statt Klientelpolitik für Einzelakteure wie den Apotheken beim ALBVVG brauchen wir endlich eine grundlegende Reform und effektive Maßnahmen, um die gesamte Hilfsmittelversorgung von der erdrückenden Bürokratielast zu befreien. Nur so gewinnen wir wieder Zeit für die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten und entlasten die Betriebe von unnötigen Kosten.“
Mit dem WvD-Reformkonzept „Versorgung sichern“ lägen seit Anfang des Jahres konkrete Vorschläge für einen Bürokratieabbau – unter anderem durch die Einführung von Leitverträgen – vor, so Abel und Grunau weiter. Darüber hinaus könnten mit weiteren Maßnahmen wie einem einheitlichen Mehrwertsteuersatz auf Hilfsmittel und einer Entschlackung der Dokumentationspflichten schnell Erleichterungen umgesetzt werden.