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9. Februar 2022
Redaktion

Berufsstandsvertretung der Orthopädieschuhtechnik: Neustart mit neuer Organisation

Im Dezember 2021 hatte der Zentralverband Orthopädieschuhtechnik (ZVOS) angekündigt, dass er sich, bei einem entsprechenden Beschluss der Mitglieder, auflösen werde. Damit solle der Weg für eine neue, bundesweite Berufsstandsvertretung frei gemacht werden. Wie es weitergehen könnte, soll im März bei einem Treffen aller Innungen besprochen werden.

Foto: Jehring

Hintergrund der angekündigten Auflösung war die Entwicklung des ZVOS in den vergangenen Jahren. Nachdem 2019 weitere Innungen ausgetreten waren, repräsentierte der Bundesverband nur noch etwa ein Drittel der Betriebe in Deutschland. Damit sei der ZVOS, als Verband nicht mehr ausreichend groß, um die Interessen der Orthopädieschuhtechnik deutschlandweit zu vertreten. In vielen Gesprächen mit Innungsvertretern, berichtet ZVOS-Präsident Stephan Jehring, habe er erfahren, dass es bei allen den Wunsch nach einer bundesweiten Vertretung des Orthopädieschuhmacher-Handwerks gebe. Doch viele hätten ihm auch klar gesagt, dass für sie ein Neuanfang innerhalb der bestehenden Organisation nicht in Frage komme.

„Im Sinne der Zukunftssicherung des Orthopädieschuhmacher-Handwerks müssen wir deshalb nach neuen Formen der Zusammenarbeit und der politischen Vertretung suchen“, erklärt Jehring. Aus diesem Prozess wollte sich der Zentralverband ursprünglich komplett heraushalten. Damit sollte die Orthopädieschuhtechnik die Chance erhalten, sich komplett neu zu formieren. In den letzten Wochen sei jedoch von verschiedenen Seiten der Wunsch an den Zentralverband herangetragen worden, so Jehring, diesen Prozess zu moderieren und selbst ein Konzept für den Weg zu einer möglichen Neuorganisation zu entwickeln.

Veranstaltung am 18. März

In einer Klausurtagung hat sich der Vorstand des ZVOS Ende Januar deshalb entschlossen, alle Innungen für den 18. März 2022 zu einer Veranstaltung einzuladen, auf der über neue Wege in der Berufsstandsvertretung beraten werden soll. „Wir planen eine Präsenzveranstaltung“, so Jehring, „weil man im direkten Kontakt einfach besser diskutieren kann“. Sollte das jedoch nicht möglich sein, will der ZVOS auf eine Online-Veranstaltung ausweichen, um im Prozess der Neuausrichtung keine Zeit mehr zu verlieren. Bei dieser Veranstaltung will der ZVOS auch sein Konzept für eine Neuaufstellung des Handwerks vorstellen. Dies sei auf der Basis der Vorschläge der Innungen und der zahlreichen Gespräche, die man geführt hat, entstanden. Über die Ausrichtung des Konzeptes wollte Stephan Jehring im Vorfeld noch nichts Konkretes berichten. Man könne aber davon ausgehen, dass es eine neue Form der Organisation für die Vertretung des Berufes beinhalten werde.

Fast alle Innungen in Deutschland hätten bereits signalisiert, dass sie sich an der Veranstaltung beteiligen wollen. Stephan Jehring hofft darauf, dass nicht nur die aktuellen Vorstände und Geschäftsführer der Innungen teilnehmen werden, sondern auch möglichst viele Vertreter der jüngeren Generation. Bei der Schaffung einer neuen Organisation gehe es schließlich darum, ihnen eine gute Basis für ihre Zukunft zu schaffen. Deshalb sei es wichtig, sie schon jetzt in den Prozess der Neuausrichtung einzubinden.

Bezüglich der möglichen Auflösung des ZVOS ist für Juni eine Mitgliederversammlung geplant, auf der darüber diskutiert und abgestimmt werden soll. „Vor der Auflösung müssen wir noch einige rechtliche Fragen klären, um den Verband bei einem entsprechenden Beschluss sauber und rechtssicher abwickeln zu können“, erklärt Stephan Jehring. Auch der Zeitpunkt der möglichen Auflösung müsse klug gewählt werden, denn um etwas Neues aufzubauen benötige man Zeit. Ideal wäre es, so Jehring, wenn bei der Auflösung des ZVOS schon eine neue Berufsstandsvertretung an den Start gehen könnte.

© Wolfgang Best/Orthopädieschuhtechnik

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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