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21. Februar 2023
Redaktion
Ausbildung

Alarmierende Zahlen in der Orthopädieschuhtechnik

Deutlich sinkende Zahlen bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen in der Orthopädieschuhtechnik lassen sich einer Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) entnehmen. Selbst gegenüber den vorausgegangenen Corona-Jahren gingen die Zahlen 2022 nochmals stark zurück.
Foto: htpix/Adobe Stock

Die Analyse des BIBB basiert auf Daten aus der BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30. September 2022 in anerkannten dualen Ausbildungsberufen nach Berufsbildungsgesetz (BBiG) und Handwerksordnung (HwO).

OST-Betriebe bilden weniger aus

2022 gab es in der Orthopädieschuhtechnik 195 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge. 111 der neuen Auszubildenden waren männlich, 84 weiblich (43,1 Prozent). 90 Ausbildungsplätze blieben unbesetzt.

Es sind dies die schlechtesten Ergebnisse in der Orthopädieschuhtechnik seit 2012. Zum Vergleich: Zwischen 2014 und 2018 lag die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zwischen 348 und 369 (mit Höhepunkt 2018, hier blieben zudem 48 Ausbildungsplätze unbesetzt). Auch gegenüber 2021 ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge deutlich gesunken: 2021 waren es noch 234 neue Auszubildende (132 Männer und 102 Frauen). Damit sind die Zahlen innerhalb eines Jahres um 17 Prozent zurückgegangen.

In der Rangliste der erfassten Ausbildungsberufe in 2022 liegt die Orthopädieschuhtechnik auf Rang 164 (von 321). In den alten Bundesländern entspricht dies gegenüber dem Vorjahr einer Rangveränderung von -10; in den neuen Bundesländern einer Rangveränderung von -20.

Weitere Gesundheitshandwerke

  • Orthopädietechnik-Mechaniker liegen auf der Rangliste unverändert auf Platz 113. Es gab 561 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge; der Anteil der weiblichen neuen Auszubildenden lag bei 55 Prozent.
  • Hörakustiker liegen auf Rang 81. Es gab 1.020 neue Auszubildende, 53,6 Prozent davon waren weiblich.
  • Zahntechniker liegen deutschlandweit auf Rang 58. Es gab hier 1.791 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge; der Anteil der weiblichen neuen Auszubildenden lag hier bei 64,4 Prozent.
  • Augenoptiker erreichen Rang 41. Es gab in diesem Beruf 2.904 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge. Der Anteil der weiblichen neuen Auszubildenden lag bei 66,9 Prozent.

Die Spitzenreiter der dualen Ausbildungsberufe

Zum zweiten Mal in Folge haben Frauen in der dualen Berufsausbildung die meisten neuen Ausbildungsverträge im Beruf der „Medizinischen Fachangestellten“ abgeschlossen. Bei den Männern liegt der „Kraftfahrzeugmechatroniker“ weiterhin vorne.

Die beliebtesten Ausbildungsberufe bei den Frauen

Mit 16.656 neuen Verträgen behauptete sich die „Medizinische Fachangestellte“ auf Platz 1 der „Rangliste 2022 der Ausbildungsberufe nach Anzahl der Neuabschlüsse – Frauen“. Damit liegt dieser Beruf vor der „Kauffrau für Büromanagement“ mit 16.116 neuen Verträgen. Dahinter folgen die „Zahnmedizinische Fachangestellte“, die „Verkäuferin“, die „Kauffrau im Einzelhandel“ und die „Industriekauffrau“.

Insgesamt haben 2022 in diesen sechs Berufen 42 Prozent der jungen Frauen einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Auf die Top Ten-Berufe der Rangliste entfallen 53 Prozent aller weiblichen Neuabschlüsse.

Die Favoriten der Männer

Bei den Männern liegt der „Kraftfahrzeugmechatroniker“ weiterhin unangefochten an der Spitze. 20.295 junge Männer haben 2022 einen Ausbildungsvertrag in diesem Beruf neu abgeschlossen. Der Frauenanteil unter den „Kraftfahrzeugmechatroniker/-innen“ lag nur bei 5,9 Prozent. Trotzdem stieg der Beruf in der geschlechterübergreifenden Rangliste der Ausbildungsberufe nach Neuabschlüssen jetzt auf Platz 2 nach „Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement“ und überholte den/die „Verkäufer/-in“.

Zweitstärkster Ausbildungsberuf bei den jungen Männern bleibt der „Fachinformatiker“, gefolgt vom „Elektroniker“ und dem „Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“, die im Vergleich zum Vorjahr die Plätze tauschten. Es folgen in der Rangliste bei den jungen Männern nahezu gleichauf wie bisher die Ausbildungsberufe „Verkäufer“ und neu der „Industriemechaniker“. Auf die ersten sechs Berufe entfallen 28 Prozent aller zum 30.09.2022 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge mit Männern.

Fachleute für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie legen zu

In der Rangliste der Ausbildungsberufe nach Neuabschlüssen hat unter den ausbildungsstärksten Berufen der neugeordnete Ausbildungsberuf „Fachmann/-frau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie“ (zuvor: Restaurantfachmann/-frau) mit 16 Plätzen den größten Sprung nach vorne gemacht. Mit 3.750 (2021: 1.944) neuen Ausbildungsverträgen in 2022 haben sich die Neuabschlüsse fast verdoppelt. Ein Grund für diesen kräftigen Anstieg dürfte der Wegfall der Corona-Einschränkungen im Gastgewerbe sein, so das BIBB.

Wer sich genauer mit den Zahlen befassen möchte, findet auf den Internetseiten des BIBB sehr differenzierte Darstellungen in Tabellen, u.a. gibt es auch Differenzierungen nach Bundesländern. Zu den Tabellen des BIBB

©  orthopädieschuhtechnik

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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