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12. Juli 2022
Redaktion

Landesinnung Bayern: Jubiläum 50 plus 1

Im Juli 1971 wurde die Landesinnung für Orthopädieschuhtechnik Bayern gegründet. Nachdem das 50jährige Jubiläum im vergangenen Jahr coronabedingt abgesagt werden musste, hatte sich die Landesinnung entschlossen, in diesem Jahr einfach das Jubiläum 50+1 zu feiern. Mit zahlreichen Gästen aus der Politik, den Krankenkassen, der Medizin und Wissenschaft und von befreundeten Innungen wurde die Feier am 8. Juli 2022 im Künstlerhaus am Lenbachplatz in München nachgeholt.

Foto: C. Maurer Fachmedien

„Wir sind ein junges Handwerk“, hatte Landesinnungsmeister Magnus Fischer in seiner Begrüßung erklärt, denn erst 1971 sei es gelungen, sich von den Schuhmachern komplett zu lösen und eigenständige Innungen im Orthopädieschuhmacher-Handwerk zu gründen. Offenbar wurden aber die letzten 50 Jahre in diesem Handwerk gut genutzt, denn sowohl im Grußwort von Frank Plesse vom Ministeriums für Gesundheit und Pflege als auch von Dieter Vierlbeck vom bayerischen Handwerkstag wurde die besondere Bedeutung der Orthopädieschuhtechnik für die Patienten und deren Schutz vor unsachgemäßer Versorgung ihrer Fußprobleme betonte.

Wie schwierig damals die Abkoppelung vom Schuhmacherhandwerk war, zeigte Ehren-Landesinnungsmeister Martin Mitterer in seinem historischen Abriss. Schon seit den 1930er Jahre hatte sich dieses Handwerk durch seine medizinische Ausrichtung immer weiter von der Schuhmacherei entfernt und war bereits in den fünfziger Jahren als Vollhandwerk anerkannt worden. Doch erst als die Schuhmacher bereit gewesen seien, den Begriff Orthopädieschuhmacher aus ihren Satzungen zu streichen, erklärte Mitterer, sei der Weg frei gewesen, eine eigene Landesinnung zu gründen. Mitterer erinnerte in seinem Rückblick auch an seinen Vor-Vorgänger Karl Geyer, der wesentlicher Initiator der Gründung gewesen sei und auch in schwierigen Phasen nie die Zuversicht verloren habe, dass das Vorhaben auch gelingt. Damit sei der Grundstein für die positive Entwicklung der Orthopädieschuhtechnik in Bayern gelegt worden, die auch, sagte Mitterer, eng mit dem Namen Dieter Berkau verbunden sei, der von 1976 bis 2013 Geschäftsführer der Innung war.

Magnus Fischer erinnerte im Anschluss an einige Meilensteine in der Innungsgeschichte, wie die Gründung der Meisterschule 1982, die Gründung der Europäischen Cooperation ECO und die Marketingaktionen, die den Betrieben halfen, sich in der Öffentlichkeit und gegenüber Ärzten besser zu präsentieren.

In seinem Grußwort gratulierte der neue Obermeister der Innung Baden-Württemberg, Hartmut Schühle, der Landesinnung zur hervorragenden Innungsarbeit. Sie ermögliche es, dass in den Betrieben der Patient im Mittelpunkt stehen kann. Er freue sich, dass sich die Zusammenarbeit zwischen den Innungen so positiv entwickelt habe, denn alle Innungen hätten mit dem Nachwuchs- und Fachkräftemangel, den Bürokratiekosten und der politischen Vertretung dieselben Probleme, die es zu lösen gelte.

Der Anerkennung für die in Bayern geleistete Arbeit schloss sich Alf Reuter, Präsident des Bundesinnungsverbandes Orthopädietechnik, an. Wenn er einen Wunsch frei hätte, bekannte Reuter, dann würde er sich für die Zukunft eine einheitliche bundesweite Vertretung für die Orthopädieschuhtechnik wünschen. „Ich brauche ein starkes Orthopädieschuhmacher-Handwerk an meiner Seite“, betonte er, auch im Hinblick auf die von Hartmut Schühle angesprochenen gemeinsamen Probleme.

Prof. Raimund Forst hob in seinem Grußwort insbesondere auf den Kongress der Landesinnung an, den er schon seit 25 Jahren als wissenschaftlicher Leiter begleiten dürfe. Dass dieser Kongress heute bundesweite Bedeutung habe und fester Bestandteil des Kongresskalenders sei, liege auch daran, dass er in Bayern Chefsache sei und immer professionell organisiert sei. Und dass man sich dort nicht nur auf den Fuß beschränke, sei ja in Bayern gar kein Problem, denn dort reiche der Fuß ja bekanntlich von der kleinen Zehe bis unters Kinn.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
Schuhsohle
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