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3. Juni 2020
Redaktion

ZDH: Für einen nachhaltigen Neustart!

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat ein Positionspapier veröffentlicht, in dem er Forderungen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Innovations-und Leistungskraft von Mittelstand und Handwerk formuliert.



Foto: ZDH

“Das Handwerk versteht sich nicht allein als Wirtschafts-, sondern auch als Gesellschaftsbereich“, erklärt hierzu ZDH-Präsiden Hans-Peter Wollseifer. „Deshalb sind unsere Vorschläge vom Bewusstsein unserer Verantwortung für das ganze Land getragen und von der Bereitschaft des Handwerks, sich als breit aufgestellter mittelständisch geprägter Teil der Wirtschaftskette einzubringen. Wir schlagen daher Maßnahmen vor, die der deutschen Wirtschaft als Ganzes und branchenübergreifend zu Gute kommen und ihr insgesamt helfen, schnellstmöglich wieder auf eigenen Beinen zu stehen.”

Unverzichtbare Voraussetzungen hierfür seien positive Marktperspektiven für die Unternehmen und verlässliche Beschäftigungs-und damit Einkommensperspektiven für die Privathaushalte. Der ZDH fordert unter anderem steuerliche Vereinfachungen und Entlastungen für die Unternehmen und eine  deutliche Reduzierung der Stromkostenbelastungen für Unternehmen und Privathaushalte durch eine spürbare Rückführung der EEG-Umlage und die Absenkung der Stromsteuer auf ihr europarechtliches Minimum. Einen positiven Nachfrageimpuls könne auch die Einführung eines zeitlich befristeten branchenübergreifenden Corona-Bonus für Handwerkerleistungen geben.

Weiterhin müssten die Corona-bedingten Finanzierungsengpässe der Sozialversicherungen durch den Staatshaushaltgedeckt werden statt über eine für das arbeitsintensive Handwerk nachteilige Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge. Die 40-Prozent-Marke für den Gesamtsozialversicherungsbeitrag dürfe auch weiterhin nicht überschritten werden.

Damit die Handwerksunternehmen gerade auch im Zukunftsthema der Digitalisierung ihren originären Umsetzungsbeitrag über den Neustart hinaus leisten können, müsse deren Unterstützung mit passfähigen Instrumenten fortgeführt werden. Notwendig sei insgesamt eine Verbesserung der Abschreibungsbedingungen für betriebliche Digitalinvestitionen, ergänzt um einen Zuschuss für kleine Unternehmen für solche Investitionen.

Auch die Ausbildung des Nachwuchses liegt dem ZDH am Herzen. Hans-Peter Wollseifer: „Beim Neustart müssen wir einen entscheidenden Faktor für die künftige Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit unseres Landes zwingend im Auge behalten, und das ist die berufliche Ausbildung als DER Schlüssel zur Fachkräfteversorgung. Die Ausbildungsleistung und die Motivation unserer Betriebe gilt es gerade in Krisenzeiten zu stabilisieren. Damit Betriebe in der Zukunft in der Lage sind, Ausbildung zu stemmen, halten wir es für dringend notwendig, Ausbildung grundsätzlich zu entlasten, ganz konkret etwa bei den Sozialabgaben zur Kranken-, Pflege- und Unfallversicherung. Studenten dürfen bis zum 25. Lebensjahr auf dem Ticket ihrer Eltern kranken- und pflegeversichert sein. Warum steht das Auszubildenden eigentlich nicht zu?“

Das komplette Positionspapier finden Sie hier.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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