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27. September 2023
Redaktion
Hilfsmittelversorgung

WvD warnt vor Rückkehr zu Ausschreibungen

"Ausschreibungen führen zu einer reinen Billigversorgung, die massive Qualitätseinbußen für die Patientinnen und Patienten sowie hohe Folgekosten in der Versorgung bedeutet", warnt das Bündnis Wir versorgen Deutschland (WvD). Statt einer erneuten Debatte über das aus Sicht von WvD eklatant gescheiterte Instrument der Ausschreibungen – die diverse Krankenkassen aktuell forcieren – brauche es eine nachhaltige Reform, die Qualität und Bürokratieabbau ins Zentrum rückt.
Kirsten
Foto: WvD

„Der Gesetzgeber hat Ausschreibungen bei Hilfsmitteln aufgrund der katastrophalen Auswirkungen auf die Produkt- und Versorgungsqualität sowie zahlreicher Beschwerden von Betroffenen 2019 aus gutem Grund abgeschafft“, sagen Kirsten Abel und Patrick Grunau, Generalsekretäre von „Wir versorgen Deutschland“ (WvD). „Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass trotz aller angeblichen Qualitätskriterien sich die Kostenträger bei Ausschreibungen einseitig auf den niedrigsten Preis fokussieren. Ein ‚billig vor Qualität‘ bei Hilfsmitteln führt jedoch zu gesundheitlichen Folgeschäden und damit langfristig unkontrolliert steigenden Ausgaben.“ Ausschreibungen würden damit Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Versorgung gefährden.

Aktuell versuche der GKV-Spitzenverband mit „Zahlenspielereien“ über eine angebliche Kostenexplosion im Hilfsmittelbereich politisch Stimmung für seine Forderungen zu machen, so WvD. Dabei lassen sich hier seit Jahren keine überdurchschnittliche Kostensteigerung feststellen, betonen Abel und Grunau. Die Vertragspreise im Hilfsmittelbereich seien angesichts von Inflation und steigenden Löhnen stattdessen derzeit häufig nicht einmal kostendeckend für die Leistungserbringer.

Mit seinen Reformvorschlägen zu Leitverträgen habe „Wir versorgen Deutschland“ bereits im März ein umfassendes Reformkonzept für die Hilfsmittelversorgung vorgelegt und stehe auf dieser Basis für einen konstruktiven Dialog zur Verfügung. „Unsere Vorschläge sorgen für echten Bürokratieabbau und mehr Transparenz. So werden bei Kostenträgern und Leistungserbringern Kosten gespart und Ressourcen für die eigentliche Versorgung freigesetzt“, betonen Abel und Grunau.

Das WvD-Positionspapier „Versorgung sichern“ zur Hilfsmittelreform finden Sie hier.
FAQ zum Reformkonzept der Leitverträge von WvD finden Sie hier.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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