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7. Juni 2023
Redaktion
Kongress

Konzepte für den erfolgreichen Betrieb

„Analysieren, verstehen, versorgen“ und „Mein Betrieb – meine Zukunft“ lauten die inhaltlichen Schwerpunkte des Kongresses ORTHOPÄDIE SCHUH TECHNIK am 20. und 21. Oktober 2023 in Köln. Die Frage, die beide Themen vereint, lautet: Mit welchen Kompetenzen und Konzepten bin ich auch künftig mit meinem Betrieb erfolgreich?
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Foto: Eisele/C. Maurer Fachmedien

Die Orthopädieschuhtechnik steht von vielen Seiten unter Druck. Der offensichtliche Fachkräftemangel verschiebt die Produktion von Hilfsmitteln immer mehr in Richtung Technologie und externe Dienstleister. Die Struktur der Betriebe verändert sich. Während manche Betriebe wachsen und filialisieren, finden viele Betriebsinhaber keinen Nachfolger für ihren Betrieb. Der frühere Drang, nach der Meisterschule sein eigener Chef zu sein, ist vielfach der Angst vor der Selbstständigkeit gewichen. Und Mitbewerber von außerhalb der Brachen versuchen, im Markt der Orthopädieschuhtechnik Fuß zu fassen, wie 2021 der Versuch eines Anbieters mit Investor im Rücken zeigte, der Einlagen im Online-Verfahren herstellen und abrechnen wollte.

Alle diese Entwicklungen sind kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Sie fordern dazu heraus, neue Lösungen und neue Konzepte für dieses Handwerk zu finden, mit denen sich auch in Zukunft engagierte und gut ausgebildete Orthopädieschuhmacher-Meister mit einem eigenen Betrieb am Markt behaupten können.

Analysieren, verstehen, versorgen

Wie kann sich der Orthopädieschuhmacher künftig von seinen Mitbewerbern abheben, wenn Füße einfach gescannt und die Daten für die Versorgung um die ganze Welt geschickt werden können? Eine Antwort darauf ist: Er konzentriert sich künftig noch stärker auf jene Bereiche, die den direkten Kontakt zum Kunden erfordern und sich nicht digitalisieren lassen. Dabei handelt es sich nicht um zusätzliche „Servicedienstleistungen“ für den Patienten, auf die man eigentlich verzichten kann. Hier geht es um jene Untersuchungen am Patienten, die dem Orthopädieschuhmacher erst Aufschluss darüber geben, mit welcher Lösung dem Patienten am besten geholfen ist. Dazu gehört neben dem Patientengespräch in erster die Linie die manuelle, funktionelle Untersuchung des Fußes und die Beurteilung von Gang und Haltung.

Wie wichtig gerade dieser Teil des Versorgungsprozesses ist, hat der Beratungsausschuss 2021 gemeinsam mit allen orthopädischen Fachgesellschaften in seiner Stellungnahme zur Online-Einlagenversorgung herausgestellt. Und wer in den vergangenen Jahren Kongresse und Weiterbildungsveranstaltungen besucht hat, wird diesem Ansatz immer wieder begegnet sein. Erst wenn man wirklich versteht, wo das Problem des Patienten liegt, kann man ihm auch helfen, sei es von medizinischer, physiotherapeutischer oder orthopädieschuhtechnischer Seite. Auf breiter Front hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Ort des Schmerzes und der Ort der Schmerzursache häufig nicht identisch sind. Nur wer die funktionelle Bedeutung der anatomischen Strukturen gut kennt, ist in der Lage, die Ursachen von Problemen zu behandeln.

Im Kongressschwerpunkt „Analysieren, verstehen, versorgen“ gibt es deshalb zahlreiche Vorträge und Seminare, die ein umfassenderes Verständnis der funktionellen Zusammenhänge in unserem Bewegungsapparat vermitteln. Die Themen reichen dabei von der Fußuntersuchung über die Beurteilung von Gehen und Stehen, Konzepten für die richtige Hilfsmittelauswahl bis zur Sensomotorik und neuen Erkenntnissen aus der Faszienforschung. Dieses Wissen ist nicht nur grundlegend für eine erfolgreiche Versorgung, sondern verschafft den Orthopädieschuhmachern auch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Die Versorgung von Fußproblemen bekommt gerade in einer alternden Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert. Wer gut zu Fuß ist, bestimmt sein Leben selbst und nimmt am gesellschaftlichen Leben teil. Der Markt wächst und bietet Chancen für jene, die individuelle und hochwertige Lösungen anbieten. Wer sich damit beschäftigt, was erfolgreiche Betriebe richtig machen, wird immer wieder auf die oben genannten Kriterien stoßen: Die individuelle Erfassung des Problems und eine genau so individuelle Versorgung. Das wird immer ergänzt von einem Konzept, das die Kunden diese Leistung auch spüren und erleben lässt – zum Beispiel durch die Einrichtung aber auch die Art, wie mit den Patienten kommuniziert wird.

Mein Betrieb – meine Zukunft

Im Februar 2023 startete die Studiengemeinschaft für Orthopädieschuhtechnik mit dem „Open Space“ ein Projekt, in dem offen über ganz unterschiedliche Zukunftsaspekte der Orthopädieschuhtechnik diskutiert werden kann. Themen waren unter anderem die Zukunft von Lehre und Ausbildung, Forschung und Innovation und die Digitalisierung. Dieses Projekt findet eine Fortsetzung auf dem Kongress ORTHOPÄDIE SCHUH TECHNIK und ist offen für alle, welche die Zukunft der Orthopädieschuhtechnik mitgestalten und ihre Ideen einbringen wollen. In verschiedenen Arbeitsgruppen sollen die einzelnen Themen weiter diskutiert und Konzepte für die aktuellen Herausforderungen entwickelt werden.

Welches Konzept ist das richtige für meinen Betrieb? Wenn ich mich selbstständig machen will, wie geht das? Wie kann ich meinen Betrieb übergeben? Diese Fragen werden am zweiten Tag im Kongress als auch in einem Seminar thematisiert. Verschiedene Betriebe werden ihre Konzepte vorstellen und es werden Modelle präsentiert, wie der Start in die Selbstständigkeit gelingen kann.

Versorgungsstandards und die Integration neuer Technologien werden in einer Kooperationssitzung mit dem BiFo, dem Komzet O.S.T. und der Studiengemeinschaft Orthopädieschuhtechnik vorgestellt, wobei sowohl Konzepte als auch praktische Umsetzungen im Betrieb präsentiert werden.

Neben den Schwerpunkten werden auf dem Kongress wie gewohnt auch neue Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis präsentiert. Das umfangreiche Seminarprogramm wird zum einen Themen aus dem Kongress vertiefen, zum anderen wieder ein breites Themenspektrum vom orthopädieschuhtechnischen Fachwissen bis zur Betriebsführung und Marketing präsentieren.

Im Forum in der Messehalle präsentieren sich neben den Bildungsträgern auch wieder viele Firmen mit ihren Neuheiten. Einen Schwerpunkt wird dabei in diesem Jahr der 3D-Druck sein.

Am zweiten Kongresstag werden die Zukunftsfragen in einer großen Podiumsdiskussion nochmals aufgegriffen und diskutiert – mit der Möglichkeit für alle, ihre Ideen mit einzubringen.

Der Kongress bietet somit viele Möglichkeiten, sich in Zeiten des Wandels fit für die Zukunft zu machen und die Zukunft der Orthopädieschuhtechnik aktiv mitzugestalten.

Wir informieren Sie, sobald der Ticketverkauf startet.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
Schuhsohle
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