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27. März 2024
Redaktion
AG Mittelstand

Maßnahmen zur Stärkung der Wachstumskräfte erforderlich

Vor dem Hintergrund des schwierigen Konjunkturumfelds und einer hartnäckigen Schwächephase des deutschen Mittelstandes mahnt die Arbeitsgemeinschaft (AG) Mittelstand von der Wirtschaftspolitik dringend Maßnahmen zur Stärkung der Wachstumskräfte an. Erstmals hat die Arbeitsgemeinschaft nun einen "Mittelstandsmonitor" vorgelegt.
Trauriges
Foto: oatawa/Adobe Stock

Mit dem Mittelstandsmonitor veröffentlicht die Arbeitsgemeinschaft eine auf quantitative Indikatoren gestützte Bewertung zur Lage des deutschen Mittelstands. Ausgehend von einer Skala von -3 (sehr schlecht) bis +3 (sehr gut) bewertet die Arbeitsgemeinschaft die aktuelle Lage im Mittelstand mit einem Wert von -2. Dringenden Handlungsbedarf sieht sie vor allem in den Themenfeldern Fachkräfte und Unternehmertum, Energiepolitik, regulatorisches Umfeld, Steuern sowie Infrastruktur.

Die nur langsam schwindende hohe Inflation, die gestiegenen Zinsen und die schwache in- und ausländische Nachfrage haben die Konjunkturerholung 2023 weiter verzögert, erklärt die AG Mittelstand, für das Jahr 2024 sei laut Prognosen kein durchgreifender Aufschwung zu erwarten. Neben konjunkturellen Faktoren würden zahlreiche strukturelle Probleme, Bürokratielasten und auch die enorme Unsicherheit über den wirtschaftspolitischen Kurs in Deutschland die mittelständischen Betriebe belasten. Hier erwartet die AG Mittelstand politische Entscheidungen, die gerade den mittelständischen Betrieben und Unternehmen wieder wettbewerbsfähigere Rahmenbedingungen verschaffen.

Was den Mittelstand besonders belastet

Im Themenfeld Fachkräfte und Unternehmertum brauche man unter anderem eine echte Offensive zur Stärkung der dualen Ausbildung. In Hinblick auf die Energiepolitik bedürfe es in erster Linie einer Ausweitung der Stromproduktion zur Stabilisierung der Beschaffungskosten. Ziel solle sein, zu deutlich mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien zu kommen und grünen Strom für die Breite der Wirtschaft verfügbar zu machen.

Im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft und zu ihren verfügbaren Ressourcen sei die Belastung durch unnötige Bürokratie für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) besonders groß. Damit der Standortfaktor Bürokratie nicht länger ein Wachstums- und Innovationshemmnis bleibe, benötige die Wirtschaft einen Befreiungsschlag. “Hierfür liefern die aktuellen politischen Initiativen erste Vorschläge, den gordischen Knoten jedoch durchschlagen sie noch bei weitem nicht. Hier muss noch deutlich mehr passieren”, so die AG Mittelstand.

Enorme Belastungen durch das hochbürokratische regulatorische Umfeld gebe es insbesondere im Bereich der Mittelstandsfinanzierung von Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen. “Die in diesem Bereich täglich zunehmende Belastung aus untergesetzlichen Regeln, Auslegungen und Meldungen bedürfen zunächst eines Moratoriums und dann einer Neukonzeption”, erklärt die Arbeitsgemeinschaft.

Sie fordert zudem eine strukturelle Unternehmenssteuerreform und schlägt vor, die Steuerlast auf das international wettbewerbsfähige Niveau von 25 Prozent auf Ebene der Gesellschaft zu senken. Zur Stärkung von kleinen und mittleren Betrieben und Unternehmen sollten die Eckwerte des Einkommensteuertarifs regelmäßig an die Inflationsentwicklung angepasst und die Abschreibungen für KMU erleichtert werden, so die AG Mittelstand.

Der Mittelstandsmonitor steht hier zum Download zur Verfügung (PDF).

 

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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