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29. September 2022
Redaktion

Hilfsmittelversorgung: DGIHV sieht Alarmstufe Rot - #hilfefürhilfsmittel jetzt!

Explodierende Energiekosten, steigende Inflation sowie hohe Beschaffungs-, Fracht-, Liefer- und Lohnkosten gefährden das Recht der Patienten auf eine qualitätsgesicherte Hilfsmittelversorgung, warnt die Deutsche Gesellschaft für interprofessionelle Hilfsmittelversorgung e. V. (DGIHV). Sie sieht bei Sanitätshäusern und Orthopädietechnik-Werkstätten in Deutschland ähnlich wie bei Kliniken und Arztpraxen aufgrund der aktuellen Entwicklungen "Alarmstufe Rot". Die DGIHV fordert die Politik zum schnellen Handeln auf und startet eine Social Media Aktion unter dem Hashtag #hilfefürhilfsmittel.


 


 
„Spätestens seit Beginn der Ukraine-Krise ist uns klar, dass das Gesundheitswesen die Versorgung der Bevölkerung ohne dringende Maßnahmen nicht aufrechterhalten kann“, erklärt Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, erster Vorsitzender der DGIHV und Direktor der orthopädischen Klinik und Poliklinik in Rostock. „Wir brauchen sofort Konzepte zur Abfederung der Kostenexplosion und langfristig eine jährliche Inflationsanpassung im Gesundheitswesen.“ Hilfsmittel müssen nicht nur produziert und transportiert werden. Sie müssen nicht zuletzt fachgerecht angepasst, geändert, repariert und insbesondere den körperlich eingeschränkten Menschen zugänglich gemacht werden. „Hilfsmittel-Leistungserbringer tragen damit entscheidend dazu bei, den von Einschränkungen oder Behinderungen Betroffenen ihre selbstständige Mobilität zu erhalten. Überhöhte Energiekosten und Auflagen für die Betriebe der Leistungserbringer können deshalb direkt und mittelbar zum Körperschaden der Patienten und Patientinnen aller Altersstufen führen“, betont Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier.
 
Entscheidend sei, dass politische Verantwortung für die qualitätsgesicherte Hilfsmittelversorgung der Menschen in Deutschland aktuell und in Zukunft übernommen und sichtbar wird, unterstreicht auch Alf Reuter, Mitglied des Vorstandes der DGIHV und Präsident des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik (BIV-OT). „Denn die meisten Hilfsmittel in Deutschland werden über langfristige Verträge mit Kostenträgern abgerechnet. Preissteigerungen sind darin nicht vorgesehen und dürfen auf keinen Fall auf Patientinnen und Patienten umgelegt werden, können aber auch nicht allein von den Betrieben getragen werden.“
 

Mitmachen: Eigene Erfahrungen zur Kostenentwicklung posten (#hilfefürhilfsmittel)

Um die aktuellen Herausforderungen für die Sanitätshäuser, orthopädietechnischen Betriebe und Kliniken sichtbar zu machen, startet die DGIHV unter dem Hashtag #hilfefürhilfsmittel eine Social-Media-Aktion. Die Fachgesellschaft bittet die Betriebe, unter den Hashtags #hilfefürhilfsmittel #alarmstuferot #mehrenergie #hilfsmittel #sichereversorgung ihre Storys und Erfahrungen zur Kostenentwicklung und deren Auswirkungen auf die Hilfsmittelversorgung auf ihren Accounts zu posten.
 
Weitere Infos unter www.dgihv.org
Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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