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16. Dezember 2020
Redaktion

Grußwort von ZVOS-Präsident Stephan Jehring

Mit der Corona-Pandemie hat das Jahr 2020 auch die Orthopädieschuhtechnikbranche vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Zum Jahreswechsel richtet sich Stephan Jehring, Präsident des Zentralverband Orthopädieschuhtechnik (ZVOS), in einem Grußwort an die Betriebe. Im Folgenden lesen Sie es im Wortlaut.

Foto: ZVOS

 

 

“Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

ein außergewöhnliches Jahr geht zu Ende. Deshalb wende ich mich heute persönlich an Sie.

Die Pandemie hat uns alle, hat Sie, Ihre Mitarbeiter und Ihre Familien vor bislang nie da gewesenen Herausforderungen gestellt. Hier waren Sie als Unternehmer gefordert, mit Intelligenz und Innovationen Lösungen zu finden, um die Versorgungen Ihrer Patienten und Kunden sicherzustellen. Um mal einiges aufzuzeigen – dies erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit -, nenne ich den Infektionsschutz in den Betrieben, die Überbrückung von Umsatzrückgängen, Betretungsverbote in Kliniken und Altenheimen und auch die Betreuung eigener Kinder und/oder Enkel stellte viele von Ihnen vor große Aufgaben. Es mussten schnelle und praktikable Lösungen her, die Sie ganz unterschiedlich, doch schlussendlich gelöst haben. Dabei wurde schnell klar, dass das nur machbar ist, wenn man seine privaten Interessen zurückstellt.

Ähnlich war es in den Verbänden. Das führte dazu, dass die Branche eng zusammenrückte und trotz unterschiedlicher Interessenlage schnell deutlich wurde, dass nur gemeinsames Handeln zum Ziel führen kann. Wann gab es je so eine Zusammenarbeit in der Hilfsmittelbranche? Vielleicht in der Nachkriegszeit? Auf jeden Fall muss man lange suchen, um solch eine gemeinsame Zielorientierung zu finden. Auch die Kostenträger zeigten, dass in der Pandemie andere Gesetze gelten und arbeiteten daran, oft in kürzester Zeit, praktikable Lösungen für unsere Patienten und Betriebe herbeizuführen und dies in vielen Fällen zusammen mit den Leistungserbringerverbänden.

Unsere Branche scheint im Moment noch mit einem „blauen Auge“ davon zu kommen. Wir konnten unsere Betriebe am Laufen halten und mussten nicht schließen. Trotzdem sind viele Dinge noch ungeklärt. Als Beispiel führe ich hier nur die Kosten für den Hygieneschutz an. Im Ausblick auf den Dezember und auf das nächste Jahr sehe ich keine schnelle Verbesserung der Situation. Wir werden uns noch eine ganze Zeit mit Corona beschäftigen müssen. Wir müssen akzeptieren, dass wir lernen müssen, aus dieser Situation das Beste zu machen. 

Die Feiertage und der Jahreswechsel sollten uns vielleicht etwas Muße und Zeit geben, die Familie wieder mehr in den Vordergrund zu stellen. Sie und unsere Gesundheit sind wertvolle Güter, welche bewahrt werden müssen. Im Übrigen dürfen wir unsere Betriebe – bitte lassen Sie sich nicht verunsichern, da wieder aus einer Ecke unserer schönen Republik ungebetene Ratschläge kommen – geöffnet lassen, da unser Handwerk auch weiterhin der Systemrelevanz unterliegt. Wir müssen die Pandemie nutzen, um uns selbst einmal zu reflektieren und darüber nachzudenken, ob es nicht doch bezogen auf unseren Verband bzw. auf die Orthopädieschuhtechnik opportun wäre, wenn wir alle an dem Ziel festhalten würden: In unserer schönen Branche gemeinsam zu arbeiten, mit einer Stimme zu sprechen und dabei die allgemeingültigen Regeln einzuhalten.

Ich komme jetzt zum Schluss, doch lassen Sie mich bitte noch einen Gedanken zur Pandemie äußern. Im Vergleich zu unseren Vorfahren, die noch den 2. Weltkrieg miterleben mussten, geht es uns gut. Ja, sogar sehr gut. Die damalige Generation hat es geschafft, als fast alles in Schutt und Asche gelegen hat, unser schönes Land wiederaufzubauen. Schöpfen Sie daraus den Mut, mit Optimismus und voller Hoffnung die kommenden Herausforderungen zu lösen. Dazu gehören auch Veränderungen wie die Digitalisierung, der 3D-Druck und was noch alles auf unser Handwerk zukommen wird. Dann werden auch wir aus dieser Krise gestärkt hervorgehen.

Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Mitarbeitern trotz der widrigen Umstände ein schönes besinnliches Weihnachtsfest und einen angenehmen, dieses Mal wohl etwas stilleren Jahreswechsel und ein erfolgreiches Jahr 2021.

Ihr Stephan Jehring
ZVOS-Präsident”

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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