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26. Juni 2023
Redaktion
Sabu

Generalversammlung in Frankfurt

Am 17. Juni 2023 trafen sich die Mitglieder der Sabu Schuh-Verbund eG zur 71. Generalversammlung in Frankfurt am Main. Dabei wurden die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vorgestellt.
Mitglieder
Foto: Sabu Schuh-Verbund eG

Zu Beginn begrüßte der Aufsichtsratsvorsitzende der Genossenschaft, Lars Otto, die rund 140 Gäste, darunter den Geschäftsführer der Schweizer Verbundgruppe Zusa, Hansjörg Egli, und einige niederländische Mitglieder. Anwesend waren 82 stimmberechtigte Mitglieder bzw. deren Bevollmächtigte.

Rückblick und Ausblick auf die aktuelle Lage

Vorstandssprecher Ulrich Rau erläuterte zum Einstieg die wesentlichen Positionen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung der Sabu Schuh-Verbund eG per 31.Dezember 2022. Der Jahresüberschuss beträgt 772.000 Euro (Vorjahr 800.000 Euro). Der leichte Rückgang sei im Wesentlichen auf niedrigere Beteiligungserträge der verschiedenen Tochterunternehmen zurückzuführen. Zuzüglich des Gewinnvortrags ergibt sich ein Bilanzgewinn von 1,3 Millionen (Vorjahr 1,4 Millionen Euro).

Anschließend erläuterte Rau, dass sich das Eigenkapital der Sabu eG, das sich aus den Geschäftsguthaben der Mitglieder, den Ergebnisrücklagen und dem Bilanzgewinn zusammensetzt, um 240.000 Euro auf 30,1 Millionen Euro erhöht habe. Die Bilanzsumme sei analog dazu auf insgesamt 30,2 Millionen Euro gestiegen. Die Eigenkapitalquote habe sich auf 99,7 Prozent erhöht (Vorjahr 99,5 %).

Maßgeblich für die wirtschaftliche Situation der Sabu Schuh-Verbund eG sind die Erträge der RSB Retail+Service Bank GmbH, der Sabu Schuh & Marketing GmbH und der Unitex GmbH, deren wichtigste Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2022 Ulrich Rau ebenfalls darlegte.

RSB Retail+Service Bank GmbH

Der Gesamtumsatz der RSB Retail+Service Bank GmbH, Kornwestheim, im Zentralregulierungsgeschäft habe sich nach pandemiebedingten Rückgängen der Vorjahre wieder um 280 Millionen auf 1,1 Milliarden Euro (+ 35 %) gesteigert. Der RSB Bank sei es gelungen, für das Geschäftsjahr 2022 einen Jahresüberschuss in Höhe von 370.000 Euro zu erwirtschaften.

Sabu Schuh & Marketing GmbH

Bei der Sabu Schuh & Marketing GmbH, Heilbronn, habe sich der Gesamtumsatz einschließlich der Schweizer ZUSA um 99 Millionen Euro auf rund 335 Millionen Euro (+ 42 %) erhöht. Nach dem besonders herausfordernden Jahr 2021 habe die Sabu GmbH im Geschäftsjahr 2022 einen kompletten Turnaround erreichen und einen Jahresüberschuss nach Steuern von 557.000 Euro erwirtschaften (Vorjahr 120.000 Euro) können. Im Geschäftsjahr 2022 konnten insgesamt über 3,9 Millionen Euro an Leistungsprämie ausgeschüttet werden.

Für 2023 und für die Folgejahre seien weitere interne und externe Projekte in Arbeit. Dabei berichtete Rau unter anderem über die Gemeinschafts-Initiative „Cool Hunter“, die das Ziel verfolgt, innovative und praxistaugliche Konzepte für die Einkaufs- und Erlebniswelten stationärer Fachgeschäfte der Zukunft zu identifizieren und zu entwickeln.

Unitex GmbH

Die Unitex GmbH, Neu-Ulm, hat im Jahr 2022 ein solides Wachstum verbucht und erzielte einen Gesamtumsatz von 350,1 Millionen Euro, was einer Steigerung von 9,1 Prozent entspricht. Der Jahresüberschuss konnte von 1,93 Millionen Euro im Vorjahr auf 2,33 Millionen Euro im Jahr 2022 gesteigert werden. Positiv sei, dass die Unitex 2022 55 neue Mitglieder sowie 35 neue Lieferanten und Service-Partner gewinnen konnte. Die nun über 800 angeschlossenen Handelsunternehmen betreiben mehr als 1900 Einzelhandelsgeschäfte in Deutschland und in Österreich. Damit sei die Unitex in Deutschland nicht nur die mitgliederstärkste, sondern auch die lieferantenstärkste Verbundgruppe für den Modeeinzelhandel.

Aktuelle Welle der Insolvenzen bereitet Sorge

Zur strukturellen Entwicklung der Genossenschaft berichtete der Vorstandssprecher, dass die Anzahl der Genossen leicht rückläufig war und sich zum Jahresende 2022 auf 724 Mitglieder belief. Dabei standen 65 Abgängen 29 Zugänge gegenüber. Die Anzahl der Geschäftsanteile habe sich dagegen geringfügig erhöht.

Die anhaltende Kriegssituation, zusammen mit einer hohen Inflation, würden aufgrund der gedämpften Kauflaune der Verbraucher die wirtschaftliche Entwicklung der Mitgliedsfirmen zunächst weiter belasten und den mittelfristigen Planungshorizont schwieriger gestalten. Sorge bereite auch die aktuelle Welle der Insolvenzen in Mode- und Schuhindustrie sowie Mode- und Schuhhandel und deren Folgen für Industrie, Stadtentwicklung und Handel. „Schon vor der Corona-Pandemie zeigten sich deutliche Verwerfungen,“ so Uli Rau. „Wir werden kurz- und mittelfristig mit vermehrten Preisaktionen, mit verstärkten Online-Aktivitäten im Direct-To-Consumer-Markt, aber auch mit neuen Vertriebsbeziehungen und Vertriebsmodellen rechnen müssen. Und diese werden nicht zwingend mit dem klassischen Einzelhandel zu tun haben.“

Der Ablauf der weiteren Generalversammlung wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden Lars Otto zügig und souverän geleitet. Die Regularien, wie die Feststellung des Jahresabschlusses 2022, die Verwendung des Jahresüberschusses sowie die getrennte Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat wurden von der Versammlung allesamt mit großer Mehrheit beschlossen. Die Mitglieder erhalten aus dem Jahresüberschuss eine Dividende von 5 Prozent.

Die nächste Generalversammlung soll vom 7. bis 9. Juni 2024 in Rostock stattfinden.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
Schuhsohle
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