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13. Mai 2020
Redaktion

Corona: IGHV fordert Sicherstellung der Hilfsmittelversorgung

Die Interessengemeinschaft Hilfsmittelversorgung (IGHV), die einen Großteil der Leistungserbringerverbände - auch den ZVOS und den Innungsverband für Orthopädie-Schuhtechnik NRW - vereint, hat ein Eckpunktepapier veröffentlicht. Darin fordert sie, die Systemrelevanz der Hilfsmittelleistungserbringer explizit herauszustellen und verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um die Hilfsmittelversorgung während und nach der Covid-19-Pandemie sicherzustellen.

Foto: Wolfilser/Adobe Stock

“Die Hilfsmittelleistungserbringer tragen zur Entlastung der stationären Strukturen  in Zeiten von Covid-19 bei und wirken in ihrem täglichen Handeln als Bindeglied zwischen stationären und ambulanten Strukturen sowie zu den weiteren an der Versorgung beteiligten Akteuren wie Ärzteschaft und Pflege. Zur Bewältigung der Corona-Pandemie sind die Hilfsmittelleistungserbringer und -hersteller systemrelevante Partner für die Aufrechterhaltung eines funktionierenden Gesundheitssystems. Um dies zu gewährleisten, ist die Systemrelevanz dieser explizit herauszustellen”, heißt es in dem Eckpunktepapier.

Die IGHV fodert zur Aufrechterhaltung der Hilfsmittelversorgung, dass die Leistungserbringer bei der Verteilung von Schutzausrüstung (PSA) durch die Gesundheitsbehörden berücksichtigt werden. Die Mehrausgaben infolge von Covid-19 (z.B. Beschaffung von PSA, hygienische Aufbereitung von Hilfsmitteln) müssten erstattet werden, denkbar sei zum Beispiel eine Corona-Pauschale. Unbedingt sei zu verhindern, dass Hilfsmittelerbringer bei der Beschlagnahme von Hilfsmitteln, sonstigen Medizinprodukten oder Schutzausrüstung herangezogen und in ihrer Leistungsfähigkeit geschwächt würden.

Die 17 Verbände weisen darauf hin, dass die Reduktion elektiver Operationen und der Verzicht auf Arztbesuche zu einer Gefährdung des Gesundheitszustands, aber auch zu einem erheblichen Rückgang der Hilfsmittelversorgungen führen. Die Unternehmen der Hilfsmittelversorgung würden sich “im Spagat zwischen Versorgungspflicht und finanziellem Kollaps” bewegen. Mindereinnahmen seien auch in den kommenden 12 Monaten zu erwarten. Um die Versorgung mit Hilfsmitteln auch in Zukunft sicherstellen zu können, fordert die IGHV einen Schutzschirm, der unbürokratisch Mindereinnahmen von Covid-19 ausgleicht – verleichbar den bereits bestehenden Regelungen für die zahnärztliche und die Heilmittelversorgung.

Außerdem fordert die Interessengemeinschaft Hilfsmittelversorgung ein politisches Konzept, das konkretisiert, zu welchem Zeitpunkt welche Behandlungen und elektiven Operationen wiederaufgenommen werden können. Patienten sollten zudem im Rahmen einer bundesweiten Informationskampagne über die sicheren Möglichkeiten von Arztbesuchen aufgeklärt werden. Dies könne in manchen Fällen Krankenhauseinweisungen vermeiden. 

Zum Eckpunktepapier der IGHV

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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