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19. Juni 2024
Wolfgang Best
Jubiläum

Bundesfachschule feiert 50-jähriges Bestehen

Am 8. Juni 2024 wurde in Hannover das 50-jährige Jubiläum der Bundesfachschule für Orthopädie-Schuhtechnik gefeiert. In einem Festakt hoben die Redner die Bedeutung dieser Bildungseinrichtung und ihre Rolle für die künftige Ausbildung des Berufsnachwuchses hervor.
Hans-Georg
Foto: C. Maurer Fachmedien
Hans-Georg Ahrens, PD Dr. Christian Plaaß, Dr. Annette Kerkhoff, Monica Plate, Dr. Hartmut Stinus, Michael Volkery (v. l.).

Der Vorsitzende des Fördervereins der Bundesfachschule, Michael Volkery, eröffnete den Festakt mit der Erklärung, dass es bei einer Schule nicht um das Gebäude gehe, sondern um die Menschen – jene, welche die Meisterausbildung an der Bundesfachschule möglich machten und machen, und natürlich um die Schüler, die an der Bundesfachschule nicht nur das nötige Wissen, sondern auch die Leidenschaft für ihren Beruf vermittelt bekommen.

Sein Dank galt deshalb all jenen, die sich für die Schule in den vergangenen Jahrzehnten und noch heute engagieren, sei es hauptamtlich oder ehrenamtlich, und somit erst das 50-jährige Jubiläum der Schule ermöglicht haben. Volkerys Dank ging auch an seine Vorgänger als Vorsitzende des Fördervereins, die maßgeblich die Schule mitentwickelt haben.

Wesentlicher Teil der Bildungslandschaft

Monica Plate, Bürgermeisterin von Hannover, zeigte sich in ihrer Festansprache beeindruckt, wie viele Impulse für das Orthopädieschuhmacher-Handwerk von Hannover ausgehen, und bezeichnete die Bundesfachschule als einen wichtigen Teil der Bildungslandschaft in Hannover.

Besichtigung
Foto: C. Maurer Fachmedien
Die Möglichkeit, sich die Räume der Schule anzuschauen und sich über die Arbeitsweisen zu informieren, wurde rege genutzt.

Umfassende Ausbildung nötig

Hartmut Stinus, Facharzt für Orthopädie und gelernter Orthopädieschuhmacher mit Erinnerungen an die überbetriebliche Ausbildung an der Schule in Hannover, gab in seinem Vortrag einen Ausblick, welche Qualifikationen künftig in der Orthopädieschuhtechnik wichtig sind, um den Beruf für die Zukunft fit zu machen. Auch wenn die Diagnosestellung weiterhin beim Arzt bleiben sollte, sieht Stinus den künftigen Orthopädieschuhmacher als vielseitig ausgebildeten Experten, der nicht nur sein Handwerk beherrscht, sondern auch in den Bereichen Medizin, Physiologie, Untersuchung des Fußes und Bewegungsanalyse gut ausgebildet ist. Damit werde er ein wichtiger Partner im Versorgungsteam. Bewegung ist das Wichtigste, betonte Stinus. Und dafür sorge die Orthopädieschuhtechnik.

Christian Plaaß, Oberarzt am Anna­stift in Hannover, verwies auf die enge Verbindung der Klinik mit der Bundesfachschule. Am Annastift war 1964 die Forschungswerkstatt für die Orthopädieschuhtechnik eingerichtet worden, deren Leiter Ernst Meyer 1974 der erste Schulleiter der Bundesfachschule wurde. Noch heute gebe es eine enge Verbindung zwischen Klinik und Schule, betonte Plaaß. Viele Ärzte aus dem Annastift waren oder seien Fachlehrer an der Bundesfachschule.

Gemütliches
Foto: C. Maurer Fachmedien
Musik, leckeres Essen und Zeit für Gespräche gab es nach dem Festakt.

Schule muss sich immer neuen Anforderungen anpassen

Der amtierende Schulleiter, Hans-Georg Ahrens, ging weit zurück in die Geschichte, um zu zeigen, welche negativen Folgen es für ein Handwerk hat, wenn die Ausbildung und die Qualitätsstandards nicht geregelt sind. Erst mit verbindlichen Regeln habe sich dieses Handwerk zum heutigen Stand entwickeln könne. Ahrens betonte jedoch auch, dass sich ein Handwerk immer selbst um seine Angelegenheiten auf politischer Ebene kümmern müsse, denn sonst würden das andere tun.

Der Schulleiter gab einen kurzen Überblick über die Geschichte des Orthopädieschuhmacherhandwerks und die Entwicklung der Bundesfachschule. „Das Gebäude ist dasselbe, doch die Bildung darin muss sich immer wieder an die aktuellen Anforderungen anpassen“, erklärte er. „Daran haben wir in den letzten Jahren gearbeitet“. Zum Schluss seiner Rede verwies er nochmals auf die Gründer der Bundesfachschule. „Dass wir hier heute stehen, war die Hoffnung derer, welche die Mühe auf sich genommen haben, diese Schule zu gründen.“

Über die jüngsten Entwicklungen an der Bundesfachschule berichtete Dr. Annette Kerkhoff, Projektleiterin des Kompetenzzentrums Orthopädieschuhtechnik (KomZet O.S.T.), in dem die Bundesfachschule Hannover einer von drei Standorten ist – mit dem Schwerpunkt moderne Befundung und praxisrelevante Analytik. Aus der Vielzahl aktueller Projekte stellte Dr. Kerkhoff das Projekt vor, mit dem es gelang, dass Teile der Ausbildung an der Meisterschule auch für ein Hochschulstudium angerechnet werden können.

Nach dem Festakt gab es die Möglichkeit, die Schulräume und die Werkstätten zu besichtigen, wo Mitarbeiter der Schule gerne Auskunft über die ausgestellten Werkstücke und die Arbeitsweisen in der Orthopädieschuhtechnik gaben. Im Hof der Schule wurde für das leibliche Wohl und die Unterhaltung der Festgäste und Jubiläumsbesucher anschließend bestens gesorgt.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
Schuhsohle
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