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5. Mai 2021
Redaktion

BIBB-Präsident Esser: "Ausbilden ist das Gebot der Stunde!"

Der Ausbildungsmarkt musste durch die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr erhebliche Einbußen verkraften. "Mit Blick auf die zukünftige Fachkräftesicherung bedeuten die starken Rückgänge im Jahr 2020 eine noch nie dagewesene Herausforderung, die wir entschlossen und gemeinsam angehen müssen", betont Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), anlässlich der Veröffentlichung des BIBB-Datenreport 2021. Die Rückgänge am Ausbildungsmarkt seien jedoch nicht ausschließlich auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.

Schon vor Corona habe das BIBB mit Blick auf die sinkende Zahl der SchulabgängerInnen sowie des anhaltenden Trends zu höheren Bildungsabschlüssen Rückgänge bei Angebot und Nachfrage sowie bei der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge prognostiziert. “Nur wer gerade jetzt in berufliche Aus- und Weiterbildung investiert, wird morgen bei wieder anspringender Konjunktur über die dringend benötigten Fachkräfte verfügen und so unseren Wohlstand dauerhaft sichern”, betont Esser. “Den Fachkräftebedarf durch berufliche Aus- und Weiterbildung zu sichern, ist und bleibt die beste Strategie, denn dadurch gewinnen die Unternehmen genau die MitarbeiterInnen, die den eigenen betrieblichen Anforderungen am besten entsprechen.” Umso wichtiger sei es, auch und gerade jetzt die Branchen zu unterstützen, die von den Auswirkungen der Pandemie besonders betroffen sind, damit auch sie ihr Ausbildungsengagement in möglichst großem Umfang aufrechterhalten können.

Seit mehr als einem Jahr bestimmt die Corona-Pandemie maßgeblich das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in Deutschland. So musste auch der Ausbildungsmarkt erhebliche Einbußen verkraften. Im Vergleich zum Vorjahr sank das Ausbildungsangebot 2020 um 50.700 Stellen (-8,8 %) auf 527.400. Die Zahl der jungen Menschen, die eine Ausbildungsstelle nachfragten, verringerte sich um 53.000 (-8,9 %) auf 545.700. Passungsprobleme am Ausbildungsmarkt nahmen zu, auch weil viele Maßnahmen zur Berufsorientierung und zur Zusammenführung von Angebot und Nachfrage nicht oder nur eingeschränkt stattfinden konnten. In der Folge fiel die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge 2020 deutlich niedriger aus als im Jahr zuvor. Mit 467.500 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen wurden 57.600 Verträge (-11,0 %) weniger abgeschlossen als 2019. Der Rückgang fiel somit höher aus als während der Weltfinanzkrise zwischen 2008 und 2009 (-52.000 bzw. -8,4 %).

Der BIBB-Datenreport 2021 enthält umfassende Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung in Deutschland und ergänzt den Berufsbildungsbericht der Bundesregierung, der heute vom Bundeskabinett verabschiedet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlicht worden ist.Der BIBB-Datenreport 2021 kann als vorläufige Fassung im PDF-Format unter www.bibb.de/datenreport-2021 kostenlos heruntergeladen werden. Das Thema des diesjährigen Schwerpunktkapitels lautet „Höherqualifizierende Berufsbildung – Wege des beruflichen Aufstiegs“. Die Print-Version des BIBB-Datenreports wird voraussichtlich im Juli/August zur Verfügung stehen.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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