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3. April 2024
Redaktion
Kolping/ZDH

Azubi- und Jugendwohnen fördern

Die Bedeutung des Azubi- und Jugendwohnens für das Handwerk und der Weiterentwicklungsbedarf der Förderangebote waren Schwerpunkt der Frühjahrssitzung des Arbeitskreises "Kolping und Handwerk" am 19. März im Kolping Jugendwohnen Prenzlauer Berg in Berlin.
Junge
Foto: Maxie/Adobe Stock

Ursula Groden-Kranich, Vorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland, und Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), betonten, dass durch eine Stärkung des Azubi- und Jugendwohnens unmittelbar ein Beitrag zur Fachkräftesicherung geleistet werden könne und damit auch die Zukunftsperspektive von jungen Menschen gestärkt werde.

“Liegt die potenzielle Berufsschule, die überbetriebliche Unterweisung oder das Elternhaus nicht im selben Ort, sondern räumlich weiter entfernt, sind Jugendliche auf ein passendes Azubi-Wohnangebot angewiesen. Hilfreich und für Jugendliche, die erstmals weiter entfernt vom Elternhaus leben, besonders wertvoll ist das Vorhandensein einer sozialpädagogischen Begleitung. Im Zusammenhang mit der Fachkräftesicherung sind derartige Wohnangebote ein wichtiger Beitrag. Es muss weiterentwickelt und gefördert werden”, so ZDH-Präsident Dittrich.

Weiterentwicklungsbedarf

Das Projekt “Junges Wohnen” vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ist laut Kolpingwerk und Handwerk ein ganz wesentlicher Baustein, damit sich junge Menschen für eine berufliche Bildung entscheiden können. Allerdings sehen die Vertreterinnen und Vertreter von Kolpingwerk und Handwerk noch dringenden Weiterentwicklungsbedarf bei der Umsetzung des Programms durch die Länder.

“Zum einen halten wir es für zwingend notwendig, dass auch temporäre Wohnangebote gefördert werden, damit adäquater Wohnraum während des Besuchs der länderübergreifenden Berufsschule und der überbetrieblichen Unterweisung bereitsteht. Zum anderen muss das Programm zielgerichteter an das Angebot des Azubi- und Jugendwohnens angepasst werden, um die gewachsene Struktur und das ausdifferenzierte Angebot der Einrichtungen besser berücksichtigen zu können”, betonte die Vorsitzende des Kolpingwerkes Ursula Groden-Kranich.

Aus Sicht von Kolpingwerk und Handwerk sind Wohnraumangebote für Auszubildende ein wichtiger Baustein der Ausbildungsförderung und werden perspektivisch sogar noch deutlich an Bedeutung gewinnen. Bezahlbarer Wohnraum werde mehr Jugendliche dazu motivieren können, sich auch für eine Ausbildung jenseits der Heimatregion zu entscheiden. Ausreichende Wohnraumangebote trage insofern dazu bei, die regionalen Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt zu lösen und vakante Ausbildungsplätze zu besetzen.

Mehr Bundesmittel erforderlich

Als wichtig erachten Kolpingwerk und Handwerk zudem, dass es ein bedarfsgerechtes Angebot an sozialpädagogischer Begleitung im Rahmen des Azubi- und Jugendwohnens gibt. Insbesondere in den Bereichen psychische Gesundheit und Sprachkompetenz steige der sozialpädagogische Begleitungsbedarf deutlich an, beispielsweise auch beim Umgang mit Medien. Das sozialpädagogische Angebot in den Einrichtungen unterstütze dabei nicht nur individuell die jungen Menschen, sondern entlaste Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe, die im Arbeitsalltag kaum Raum und Zeit für diese Belange der Auszubildenden fänden.

“Die Bundesmittel für die erforderliche Netzwerkarbeit sowie zur konzeptionellen Weiterentwicklung des sozialpädagogisch begleiteten Jugendwohnens sind jedoch jetzt schon knapp und bedürfen in den kommenden Jahren eher einer Aufstockung als Kürzungen im Rahmen von Haushaltsplanungen”, betont die Kolpingwerksvorsitzende.

Weitere Infos

Weitere Informationen und Beratung zum Angebot des Azubi- und Jugendwohnens gibt es beim Verband der Kolpinghäuser unter www.kolpinghaeuser.de und www.auswaerts-zuhause.de sowie unter 0221/28241212 – info(at)kolpinghaeuser(dot)de.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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