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14. Mai 2024
Redaktion
Berufsbildungsbericht 2024

Ausbildungsmarkt erholt sich leicht

Mehr Verträge, mehr Angebote, steigende Nachfrage: Das sind die positiven Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt. Gleichzeitig hat aber auch die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze einen neuen Höchststand erreicht.
Ausbilder
Foto: industrieblick/Adobe Stock

Etwa 489.200 junge Menschen haben im Jahr 2023 eine Ausbildung begonnen. Das sind drei Prozent mehr als noch 2022. Auch wenn die Zahlen damit weiterhin unterhalb des Niveaus von vor der Corona-Pandemie liegen (minus 6,9 Prozent beziehungsweise minus 35.900 Ausbildungsverträge im Vergleich zu 2019), zeichnet sich auf dem Arbeitsmarkt insgesamt eine positive Entwicklung ab.

So hat das Interesse junger Menschen an einer Ausbildung ebenso zugenommen wie das Angebot an freien Stellen. Allerdings nahmen auch die Schwierigkeiten weiter zu, das Ausbildungsangebot der Betriebe und die Nachfrage der Jugendlichen zusammenzuführen.

Diese Entwicklungen gehen aus dem Berufsbildungsbericht 2024 hervor, den das Bundeskabinett am 8. Mai verabschiedet hat. Der Bericht gibt einen Überblick über das abgeschlossene Ausbildungsjahr 2022/2023. Beleuchtet werden dabei sowohl langfristige Trends als auch aktuelle Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt.

Nachfrage nach dualer Berufsausbildung gestiegen

Nach Rückgängen in den Vorjahren ist im Jahr 2023 die Nachfrage der Jugendlichen nach einer dualen Berufsausbildung wieder gestiegen und zwar um 3,2 Prozent; um 17.300 auf 552.900 Interessierte. Diese Zahl schließt auch die jungen Menschen mit ein, die zwar bereits eine Alternative gefunden haben, ihren Wunsch nach einer Ausbildungsstelle aber weiterhin aufrechterhalten.

Auch das Angebot an Ausbildungsstellen hat 2023 in vergleichbarem Umfang – um 3,4 Prozent – zugenommen und liegt bei etwa 562.600; ein Plus von 18.600 Stellen. Damit übertraf das Angebot zum zweiten Mal in Folge die Nachfrage der Jugendlichen.

Für junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz hat sich die Marktlage also rein rechnerisch in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Für Betriebe und Behörden hingegen zeigten sich laut Bundesbildungsbericht zunehmende Herausforderungen bei der Besetzung von Ausbildungsstellen.

Unbesetzte Ausbildungsstellen auf neuem Höchststand

Die aktuellen Zahlen zeigen, dass im Jahr 2023 Betriebe und Behörden mit freien Ausbildungsplätzen und noch unversorgte Bewerber schwieriger zueinander gefunden haben. Sowohl der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen als auch der Anteil der erfolglos suchenden Jugendlichen ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Bundesweit blieben 2023 rund 73.400 Ausbildungsstellen unbesetzt – also rund 13,4 Prozent des gesamten betrieblichen Angebots. Dies ist ein neuer Höchstwert. Gleichzeitig hatten etwa 63.700 junge Menschen zum Stichtag 30. September noch keinen Ausbildungsplatz gefunden und hielten deshalb ihren Vermittlungswunsch weiter aufrecht. 11,5 Prozent der Jugendlichen blieben somit bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz erfolglos.

Ob eine Suche erfolgreich verläuft oder ein offener Ausbildungsplatz besetzt werden kann, hängt laut Berufsbildungsbericht auch mit der Region und der Branche zusammen, in der der Ausbildungsplatz angeboten wird. So seien Stellen in der Kfz-Technik, in der Softwareentwicklung, der Mediengestaltung, der Raumausstattung, der Tierpflege und im Büromanagement besonders beliebt und stark nachgefragt. Andere Branchen hingegen finden kaum interessierte Bewerber. Dies betrifft vor allem Berufe im Lebensmittelbereich, Hotel- und Gaststättenberufe, Bauberufe und baunahe Berufe sowie Metallberufe.

Auch regional finden sich Unterschiede. So haben es Bewerber in Berlin und Brandenburg beispielsweise schwerer als in Bayern oder im Saarland. Umso mehr gilt für Jugendliche mit Interesse an einer Ausbildungsstelle, möglichst mobil und flexibel zu sein – sowohl mit Blick auf die Region als auch den Wunschberuf.

Politische Maßnahmen zur Stärkung der Ausbildung
Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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