Elektronische Krankmeldung hat sich etabliert
Zahlen des GKV-Spitzenverbands zeigen: Arbeitgebende haben 2023 insgesamt knapp 82 Millionen eAU ihrer Arbeitnehmenden abgerufen, pro Monat waren es durchschnittlich 6,8 Millionen (für Dezember 2023 liegen noch keine vollständigen Daten vor, daher wurde für diesen Monat ein Durchschnittswert der Monate Januar bis November verwendet). Die Monate mit den meisten abgerufenen eAU waren März (8,9 Millionen) und November (9,1 Millionen).
Ärzte nutzen die eAU häufiger als Arbeitgeber
Der Abruf der eAU durch Arbeitgeber ist nur ein Teil des Verfahrens. Ärzte senden die Krankmeldungen ihrer Patienten direkt und digital an deren Krankenkasse. Hier werden deutlich mehr eAU verschickt: Im Schnitt sind es monatlich 9,5 Millionen. Dass ärztliche Praxen mehr eAU ausstellen als von den Arbeitgebern abgerufen werden, kann verschiedene Gründe haben. Unter anderem ist zu vermuten, dass einige Arbeitgeber noch immer eine Krankmeldung auf Papier von ihren Mitarbeitenden verlangen.
eAU ermöglicht genaueren Blick auf Krankenstand
Das Verfahren der eAU erfasst Krankmeldungen vollständiger, als es bisher möglich war und schafft einen realistischeren Blick auf den Krankenstand der Arbeitnehmenden, erklärt der GKV-Spitzenverband. Bislang konnte die Gesamtzahl der Krankmeldungen in Deutschland nur grob geschätzt werden. Es gab eine Dunkelziffer, weil Arbeitnehmende insbesondere bei kurzen und akuten Erkrankungen teilweise keinen Nachweis ihrer Krankmeldung bei der Krankenkasse eingereicht haben. In den Statistiken fehlten diese Krankmeldungen.
Im Allgemeinen ging man bisher von rund 70 bis 80 Millionen Bescheinigungen pro Jahr aus, welche bereits im ersten Jahr nach Einführung der eAU übertroffen wurden. Die Gesamtsumme der eAU im ersten Jahr des Regelbetriebs bildet daher den Ausgangspunkt für exaktere Vergleiche und Auswertungen in künftigen Jahren.