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19. Mai 2021
Redaktion

Viel Unwissenheit über das eRezept

Wenn ab dem 1. Juli in der Region Berlin/Brandenburg das E-Rezept in einem Testlauf erprobt wird, haben vier von zehn (41,3 Prozent) Deutschen noch nie vom E-Rezept gehört. Gut die Hälfte der Bevölkerung (52,2 Prozent) versteht zudem nicht, wie die digitale Verordnung funktioniert. Das zeigt die Umfrage „Datapuls 2021“ des Praxis-WLAN- und Kommunikationsdienstleisters Socialwave, der in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork 1.005 Menschen über 18 Jahre zur Digitalisierung des Gesundheitswesens befragt hat.

Foto: stadtratte/Adobe Stock

„Das E-Rezept steht vor ähnlichen kommunikativen Herausforderungen wie die elektronische Patientenakte. Während der Fokus der öffentlichen Debatte auf der technischen Umsetzbarkeit liegt, wird außer Acht gelassen, dass der Diskurs an der Breite der Versicherten offenbar vorbeigeht. Gerade einmal vier von zehn Deutschen wissen nach eigenem Bekunden oberflächlich – und nur 8,6 Prozent wissen tatsächlich – wie das E-Rezept funktioniert”, konstatiert Felix Schönfelder, Geschäftsführer der Socialwave GmbH. Eine frühe Aufklärung der Patienten sei für die Akzeptanz und den Erfolg von telemedizinischen Projekten allerdings entscheidend.

Vertrauenssache: 80 Prozent wählen den Hausarzt
Auf die Frage, wer die Wissenslücken füllen soll, haben die Versicherungsnehmer eine klare Antwort: Knapp 80 Prozent (79,8) der Deutschen möchten von ihrem Hausarzt über das E-Rezept informiert werden. Etwas abgeschlagen, aber dennoch ebenfalls mit einem klaren Mandat ausgestattet, folgen Krankenversicherungen, die knapp die Hälfte (47,6 Prozent) der Versicherungsnehmer in der Informationspflicht sehen. Danach folgen ungefähr gleichauf Pharmazeuten (29,7 Prozent), Medien (27,3 Prozent) und Gesundheitsbehörden beziehungsweise -ämter (26,7 Prozent).

Ein Drittel der Befragten erwartet Start des E-Rezepts noch im zweiten Quartal
Fragt man Versicherungsnehmer nach dem Einführungstermin des E-Rezepts, gehen die Annahmen weit auseinander: Ein gutes Drittel (36,7 Prozent) erwartet den Start noch im ersten Halbjahr 2021. Knapp drei von zehn Deutschen (27,7 Prozent) tippen auf das zweite Halbjahr 2021, jeder Fünfte (21,8 Prozent) auf das erste Halbjahr 2022. Weitere 5,3 Prozent verorten den Start in das zweite Halbjahr 2022 und knapp neun Prozent (8,6) gar in 2023. „Berücksichtigt man, dass sowohl der Testlauf als auch der bundesweite Rollout sowie der gesetzliche Stichtag Teil des Einführungsprozesses sind, liegt rund die Hälfte der Deutschen in ihrer Annahme richtig”, sagt Schönfelder. Nach einer dreimonatigen Testphase mit ausgewählten Arztpraxen und Apotheken in der Fokusregion Berlin/Brandenburg zum 1. Juli soll die bundesweite Einführung im vierten Quartal 2021 erfolgen. Erst ab dem 1. Januar 2022 wird das E-Rezept für Ärzte und Apotheken verpflichtend.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
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