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2. Juni 2021
Redaktion

ANWR: Geschäftsvolumen leicht ausgebaut

Trotz der Corona-Krise konnte die ANWR Group im Jahr 2020 ihr Geschäftsvolumen durch das Wachstum im Bereich der Finanzdienstleistungen leicht ausbauen. Hohe Einbußen verzeichneten die Bereiche Schuhe und Lederwaren.

Foto: ANWR Group

Die weltweite Coronapandemie hat im Jahr 2020 Teile des stationären Einzelhandels schwer getroffen, insbesondere den Schuh-, Sport- und Lederwarenhandel. Dafür sorgten der monatelange Stillstand in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens und die verordneten Schließungen der Geschäfte. Dennoch hat die ANWR-Unternehmensgruppe ihr Geschäftsvolumen im Jahr 2020 auf 17,8 Milliarden Euro leicht ausbauen können.

Während die Bereiche Schuhe mit minus 20,1 Prozent und Lederwaren mit minus 36,0 Prozent besonders hohe Einbußen verzeichneten, wuchs der Bereich Sport um 1,1 Prozent, so die ANWR. Das abgerechnete Einkaufsvolumen für die eigenen Verbundgruppen für Schuhe, Sport und Lederwaren lag zusammen bei 2,6 Milliarden Euro, 11,5 Prozent unter dem Vorjahr.

Das Zentralregulierungsgeschäft für Handelskooperationen, die nicht zur ANWR-Unternehmensgruppe gehören, habe sich im Jahr 2020 positiv entwickelt: Das über die ANWR-eigenen Banken – DZB Bank und Aktivbank – regulierte Einkaufsvolumen lag bei 13,8 Milliarden Euro, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 5,1 Prozent. Handelskooperationen aus den Branchen Baustoffe, Holz, Möbel, Kfz, Sanitär, Heizung und Fahrrad waren weniger von den Corona-bedingten Einschränkungen betroffen. Die Aktivitäten der ANWR-eigenen Banken aus dem kartenbasierten Zahlungsverkehr und dem Factoring lagen zusammen bei 1,4 Milliarden Euro und damit 17,3 Prozent unter dem Vorjahr, so die ANWR.

Dennoch habe die ANWR-Unternehmensgruppe die negativen Folgen der Coronapandemie gespürt: Niedrigere Umsatzerlöse im Groß- und dem Einzelhandel und rückläufige Provisionen aus dem Zentralregulierungsgeschäft für Schuhe und Lederwaren standen einem deutlich wachsenden Onlinegeschäft über die E-Commerce Plattform schuhe.de gegenüber. Die Umsatzerlöse beliefen sich insgesamt auf 630,8 Millionen Euro, ein Minus von 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weitere Erlöse seien aus dem Verkauf einer Immobilie in Düsseldorf erzielt worden. Dieser Schritt habe die eigenständige finanzielle Handlungsfähigkeit für die nächsten Jahre gesichert und zu einem entsprechend hohen Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 69,9 Millionen Euro nach knapp 5 Millionen Euro im Vorjahr geführt. „Der Verkauf der Immobilie hat uns die finanzielle Handlungsfähigkeit und die Sicherheit verschafft, dem Förderauftrag für die Mitglieder in den herausfordernden kommenden Jahren mit einer soliden Eigenkapitalbasis nachkommen zu können“, bewertet Frank Schuffelen, Vorstandssprecher der ANWR Group eG, den Abschluss für das Jahr 2020.

Der Jahresabschluss des ANWR Konzerns und der ANWR Group eG wird den Mitgliedern der Genossenschaft im Rahmen der Generalversammlung am 21. September in Mainhausen vorgestellt. Vor dem Hintergrund, der wahrscheinlich nicht möglichen Präsenzveranstaltung, wurde die ursprünglich für den 21. Juni geplante Versammlung verschoben. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Generalversammlung eine 10-prozentige Dividende auf die Genossenschaftsanteile vor.

Ausblick 2021
Für den stationären Einzelhandel und damit auch für die ANWR-Unternehmensgruppe bleibe das Jahr 2021 weiterhin herausfordernd. Zu den lange andauernden Zwangsschließungen im Handel komme das Auslaufen des Schirms für die Warenkreditversicherer sowie die nicht mehr verlängerte Aussetzung der Insolvenzantragspflicht. „Aufgrund der pandemiebedingt belasteten Jahresabschlüsse 2020 vieler Handelspartner erwarte ich ein herausforderndes Jahr. Damit geht ein vorsichtiges Verhalten der Warenkreditversicherer und eine Zurückhaltung der Hausbanken bei der Kreditvergabe einher“, so Schuffelen. Die ANWR-Unternehmensgruppe werde das Hauptaugenmerk auf die Stabilisierung der angeschlossenen Händler legen. Dies möchte sie mit der Begleitung der Händler bei der Vermittlung oder Bereitstellung von Finanzmitteln, intensiver Beratung und Schulung sowie den passenden Steuerungswerkzeugen erreichen, zu denen auch Warenwirtschaftssysteme und E-Commerce Plattformen zählen.

Foto: Andrey Popov/Adobe Stock
Schuhsohle
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